Ich denke, ich spreche hier im Namen der Mannschaft, wenn ich sage, dass es uns vor diesem Spiel seit dem Zeitpunkt, an dem wir hier in Geroldshausen das erste Mal aufgelaufen sind, graute. Hauptgrund unserer Sorgen war der etwas andere Kreisklasse-Fußballplatz, der auch liebevoll als „Gerolzhaufen“ betitelt wurde. Darunter zu verstehen ist ein überlebensgroßer Tischkicker, der an den Ecken abgerundet ist, damit der Ball von alleine ins Spiel zurückfindet, und dessen Holzplatten-Boden schon einmal aufgeweicht war, weswegen er ziemlich starke Wellen auf dem Spielfeld schlägt.
Jonas Grill berichtet von diesem Spiel mit besonderen Bedingungen und Spielern, die am Wahltag mehr fallen, als die Wahlergebnisse von Markus Söder:
Zum Matchday in Geroldshausen musste unsere Spielphilosophie komplett umgeschrieben werden. Statt zu versuchen, ein klares und direktes Passspiel aufzuziehen, hieß es diesmal aufgrund des unbespielbaren Platzes bei Ballbesitz gleich nach füan!, damit uns ja kein verheerender Ballverlust in gefährlicher Position passieren konnte. Unser Konzept schien, anders als das der CSU, an diesem Tag aufzugehen. Durch diagonale Flankenbälle auf unsere Flügelflitzer Artur Unrau und Pascarlo Schmitt schafften wir häufig eine einfache, aber effektive Spieleröffnung und kamen zu guten Chancen, die wiederum leider nicht den verdienten Torerfolg nach sich zogen. So waren es die Gastgeber, die uns das Tore schießen vormachten. Nach einer halben Stunde knipste ihr Mittelfeldstratege durch eine gute Aktion im Sechzehner zum ersten, und gleich nach dem Anstoß durch eine scharfe Hereingabe, der ein Ballverlust von uns im Mittelfeld vorausgegangen war, zum zweiten Mal. Genauso wie die FDP blieben wir aber weiter im Spiel und fanden zu unserer bewährten Spielweise der Anfangsminuten zurück. Kurz vor der Halbzeit belohnten uns dafür schließlich auch mit dem Anschlusstreffer durch Artschi (Anm. d. Red.: unabhängige Quellen berichten auch von einem vermeintlichen Eigentor, da der Ball zuvor entscheidend abgefälscht wurde. Wir bleiben für Sie an der weiteren Entwicklung dran.)
Nach der Halbzeit wurde das Spiel zunehmend zerfahrener, was unter anderem daran lag, dass der Schiedsrichter immer kleinlicher pfiff und die Spieler das auszunutzen wussten. Vor allem die Gastgeber erhielten dadurch Freistöße in guter Lage, die, sagen wir mal glücklich gepfiffen wurden. Auch die zunehmende Härte des Spiels forderte seinen Tribut in Form von gelben Karten und Verletzungen, was auf unserer Bank das Wechselkarussell ins Laufen brachte. Neu ins Spiel kamen unser Langzeiturlauber Christoph „Bumsi“ Böhm und unsere immer noch angeschlagene Hundelunge Coach Christian. Letzterer holte uns nach gut einer Stunde Spielzeit nach einer starken Kombination auf der rechten Seite einen Elfer raus, zu dem unser Ersatzschütze Unrau antrat, da Alex verletzungsbedingt nicht antreten konnte. Doch Artschi verwandelte die Murmel souverän zum 2:2-Ausgleich (Gerüchten zufolge wollte der BFV auch dies als Eigentor und nicht als Artschis Treffer werten lassen). In den Schlussminuten bekamen wir noch zwei weitere gute Chancen zur mittlerweile verdienten Führung, doch sollten auch diese nicht zum Torerfolg führen. So blieb schließlich ein Endstand von 2:2 unentschieden, was grundsätzlich beim Tabellenzweiten kein schlechtes Ergebnis ist. Dennoch fühlte es sich für uns nach einer alles in allem starken Partie wie ein Punktverlust an (an dieser Stelle möchte ich mir jeden Vergleich mit der SPD ersparen).