Spielbericht

10. Spieltag: SV Willanzheim - TSG Sommerhausen 1:2 (0:2)

| Fußball - 1. Mannschaft

Wie im falschen Film dürfte sich vergangenen Sonntag wohl der Großteil unserer Zuschauer gefühlt haben. Statt des erhofften Befreiungs-, gab es einen erneuten Rück- und Tiefschlag. Gegen die TSG Sommerhausen setzte es die bereits sechste Saisonniederlage, das Abstiegsgespenst spukt nun auch im Sportheim des SVW.

 

Dabei hatte das Spiel eigentlich vielversprechend begonnen. Unsere Truppe wirkte hochmotiviert und -konzentriert, jeder schien den Ernst der Lage begriffen zu haben. Aufgrund unserer vehementen Abwehrprobleme der letzten Wochen hatte sich Coach Thomas entschlossen, die Verteidigung neu zu formieren. Für den verletzten Timo rückte Dieter eine Position nach vorne auf dessen Manndeckerposten, Alexander übernahm dafür die Rolle als Libero.

Und diese Umstellung schien vor allem zu Beginn des Spiels Wirkung zu zeigen. Wir versuchten, unsere Angriffe ruhig aufzubauen und kamen zu einer Reihe kleinerer Gelegenheiten, die die Gäste allerdings immer im letzten Moment vereiteln konnten. Einen von Stefan gut getretenen, aber leider etwas zu unplatzierten, Freistoß konnte der TSG-Keeper zudem gekonnt abwehren. Mit zunehmender Spieldauer verloren wir allerdings den Faden und ließen den Sommerhäusern viel Raum im Mittelfeld. Diese nutzten die ihnen gebotene Chance, um uns in die eigene Hälfte zu drängen, wobei wir vor allem bei Angriffen über unsere Außenbahnen ins Schwimmen gerieten. Doch unsere Defensive konnte allen Attacken der Gäste Stand halten und immer wieder klären. Unser Spiel wurde nun von Minute zu Minute hektischer, die Konzentration ließ merklich nach.

Auch unser Torhüter Steffen ließ sich anstecken und parierte einen Fernschuss, der vermutlich gut einen Meter am Tor vorbeigestrichen wäre, auf Kosten einer Ecke. Während am Spielfeldrand noch Diskussionen über so geholtes Selbstvertrauen und die Unnötigkeit der Aktion geführt wurden, wurden wir auf dem Feld ein weiteres Mal für unser dilettantisches Abwehrverhalten bestraft. Von vier Hellblauen umringt, aber unbedrängt, köpfte der nicht gerade hoch aufgeschossene Gästestürmer die fällige Ecke eiskalt und für Steffen unerreichbar ins lange Eck. Die 1:0-Führung für die TSG, wieder einmal mussten wir nach einem vermeidbaren Gegentreffer einem Rückstand hinterherlaufen.

Wir verloren nun komplett die Ordnung, auch spielerisch ging gar nichts mehr zusammen. Jede Balleroberung wurde durch einen folgenden leichtfertigen Ballverlust zunichte gemacht, im Spiel nach vorne agierten wir viel zu hektisch und unreif, sodass Standards die einzige Möglichkeit blieben, irgendwie zum Ausgleich zu kommen. Der sollte jedoch noch vor der Pause in weitere Ferne rücken. Wir ließen uns bei einem Angriff über unsere linke Seite trotz Überzahl zu leicht überspielen, Steffen konnte den Flachschuss nicht festhalten und der Torschütze des 1:0 staubte ab – 2:0. Zu diesem Zeitpunkt wohl kein ungerechtes Ergebnis, mit dem es dann auch in die Halbzeit ging.

 

Der Trainer fand deutliche und vermutlich auch die richtigen Worte, denn wir kamen um die 50. Minute bereits zum Anschlusstreffer. Felix, der heute erstmals in dieser Saison im Mittelfeld auflaufen durfte, spielte quer zu Sebastian, der den Ball nach außen zu Markus legte, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und den Gäste-Torhüter mit einem satten Schuss ins lange Eck überwinden konnte. Es stand also nur noch 2:1, das Spiel war nun zumindest offener, als es in den ersten 45 Minuten ausgesehen hatte. Und siehe da, kaum erhöhten wir den Druck, verloren die Sommerhäuser die Kontrolle über das Spiel und agierten genauso hektisch, wie wir es zuvor getan hatten.

Doch es gelang uns an diesem Tag einfach nicht, den Druck noch weiter zu erhöhen und unsere Überlegenheit in Tore umzumünzen. Einzig der sehr agile Sebastian kam zu besseren Einschussmöglichkeiten, die er sich allerdings selbst erarbeiten musste.

 

Wir treten in der letzten Zeit einfach nicht mannschaftlich geschlossen genug auf, um die Spiele zu gewinnen, die wir in der letzten Saison noch mit Leichtigkeit für uns entschieden hatten. Zudem muss im Moment auch jeder seinen eigenen Einsatz sowie seine eigene Leistung hinterfragen und nach oben schrauben, denn ganz offensichtlich reicht das, was die Mannschaft im Moment anbietet, nicht für die Kreisklasse.

Nächste Woche wartet mit Iphofen ein harter Brocken. Aber es wartet auch eine Chance. Die Chance, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, denn noch ist nichts zu spät. Und ein Derbysieg kommt nie zu früh!