Spielbericht

14. Spieltag: SV Willanzheim - FC Kirchheim 0:6 (0:2)

| Fußball - 1. Mannschaft

Nachdem wir in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend zu verzeichnen hatten und gar dem Tabellenführer aus Buchbrunn und Mainstockheim einen verdienten Punkt abluchsen hatten können, fühlten wir uns an der Kirchweih auch stark genug, gegen den FC Kirchheim auf heimischem Geläuf zu punkten. Hierfür stand uns ein breiter, starker Kader zur Verfügung, der dieser Aufgabe auch bei angemessener Vorbereitung und Konzentration im Spiel hätte gerecht werden können. Wurde er aber nicht. Mit einem traurigerweise hochverdienten 0:6 (angemessener wäre nur ein 1:6 gewesen) fegten uns die ab dem 0:1 überlegenen Gäste vom Feld. Ein Spiel, das nicht nur auf dem Platz tiefe Furchen und allgemein seine Spuren hinterlassen haben dürfte. Doch der Reihe nach.

In der Anfangsphase begannen wir mindestens ebenbürtig, waren möglicherweise sogar die bessere Mannschaft. Hinten ließen wir außer zwei Versuchen aus der Distanz und einiger Eckbälle nichts zu und auch nach vorne trauten wir uns einiges zu. So hätten wir bereits relativ früh einen Strafstoß zugesprochen bekommen müssen, der Schiedsrichter hatte das Foul allerdings außerhalb des Strafraums gesehen. Zudem hätte die Partie eventuell eine ganz andere Richtung genommen, wenn wir bei unserem besten Angriff des Tages etwas mehr Glück gehabt hätten. Über unseren rechten Flügel setzte sich Niklas Hein stark durch, legte dann uneigennützig für Johannes Dorsch ab, der das Leder satt traf, es jedoch nur an die Oberkante der Latte setzte. Zudem waren auch wir bei hohen Bällen gefährlich, die wir auch als eine Waffe der Kirchheimer ausgemacht hatten. Ironischerweise hielten wir uns wenigstens bei diesen schadlos.

In unsere beste Phase der Partie hinein fiel dann wie aus dem Nichts der Gegentreffer zum 0:1. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß pennten wir, der gegnerische Flügelspieler konnte zwischen Dominik Hirsch und Dieter Schmitt in den Strafraum eindringen. Zwar rutschte er noch weg und fiel zu Boden, hatte jedoch dennoch die Zeit aufzustehen, den Ball an Simon Roth vorbeizulegen und im Nachsetzen gegen die zuvor Umspielten den Ball über die Linie zu grätschen. Im Basketball würde man sagen, „he willed his way through.“ Und genau das war der Punkt, der uns anschließend fehlte – der Wille.

Denn direkt nach dem 0:1 setzte es auch Gegentreffer Nummer zwei. Auf unserer linken Abwehrseite agierten wir zunächst zu verhalten, dann zu tölpelhaft und gestatteten es dem Torschützen, seine Ausbeute zu verdoppeln, als er mit einem satten Flachschuss ins lange Eck vollendete. Bis zur Pause hatten die Gäste dann auch nichts mehr vorzuweisen, mit Ausnahme eines strammen Distanzschusses, den Simon jedoch vereiteln konnte.

 

In der Unterbrechung kassierten wir unsere verdiente Standpauke. Denn es ist zweifelsohne ok, ein Spiel zu verlieren, wenn der Gegner besser ist und man alles gegeben hat. Die Partie jedoch so billig herzuschenken, wie wir das getan hatten, ist sowohl dem Trainer als auch den Zuschauern und schlussendlich uns gegenüber einfach ein Unding. Die vergangenen Trainingswochen über hatte sich bereits angekündigt, was sich nun offenbarte. Mangelnder Einsatz, fehlende Motivation und vielleicht auch mangelnde Vorbereitung oder Zurückhaltung bei der Kerm, machten sich im Ergebnis bemerkbar. Dennoch hatten wir noch 45 Minuten, das bisher Gezeigte zu revidieren und uns zu rehabilitieren. Auch gegen den TSV Reichenberg hatten wir einen 0:2-Rückstand noch aufholen können, waren dabei aber keinesfalls so stark gewesen wie in der ersten halben Stunde am heutigen Tag.

 

Nun, waren die ersten 45 Minuten größtenteils noch okay gewesen, war der zweite Durchgang ein wahrer Offenbarungseid. Wir ließen jegliche Disziplin, jegliche Einsatzfreude, jeglichen Ehrgeiz und jegliche Cleverness vermissen und machten es dem Gegner somit viel zu einfach, das Leder in unserem Kasten zu versenken. Dieter löste nach drei Minuten im zweiten Durchgang praktisch den Libero auf und ließ Timo Helemann im Eins-gegen-Eins mit dessen Gegenspieler alleine. Dieser setzte sich erst im Kopfballduell durch und konnte dann von der Mittellinie aus auf unser Tor marschieren und er ließ sich die Chance dann auch nicht nehmen. Kurz darauf wurden wir dann auf unserer rechten Abwehrseite von einem einzigen Kirchheimer vernascht, dessen Flanke fand am langen Pfosten einen Abnehmer – 0:4. Dieser zweite Doppelpack-Doppelschlag versetzte uns den endgültigen K.O., doch anstatt den Fokus auf Schadensbegrenzung zu legen, verloren wir nach einem Standard erneut unnötig den Ball, so dass sich den Kirchheimern eine 3-zu-1-Überzahl bot, die sie dann per Distanzschuss zum 0:5 ausnutzten. Etwas später setzten die Kirchheimer, die in der Defensive nun wieder etwas mehr gefordert waren bei einem letzten Konter den Schlusspunkt zum 0:6. Wieder waren wir in der Defensive in der Unterzahl, auf dem Feld nach zwei gelb-roten Karten Gleichzahl, und auf der „Anzeigetafel“ eine deutliche Zahl – die 6.