Spielbericht

15. Spieltag: FC Hopferstadt - SV Willanzheim 1:2

| Fußball - 1. Mannschaft

Hopferstadt, den 18.11.18          Dass es an diesem Spieltag schwierig werden würde, unsere niederlagenlose Serie zu verteidigen, wussten wir von vornherein. Das jenseits der GAUtobahn gelegene Hopferstadt war noch nie ein einfaches Pflaster für unsere Elf. Nach einer 4:2-Niederlage im Hinspiel, von der keiner der beiden Mannschaften so recht wusste, wie diese zustande kam, kehrten wir nun auf den Rasen des Kreisliga-Absteigers und Tabellennachbarn zurück, um es dieses Mal besser zu machen. Von viel zu kleinen Umkleiden, einem rutschigen Rasen und einem körperbetonten Spiel berichtet Jonas Grill:

Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir durch einen Sieg am heutigen Tag den oberen Tabellenplätzen bis zur Winterpause gefährlich nahekommen könnten, starteten wir motiviert in diese Begegnung. Weil Hopferstadt für seine Liebe zum körperbetonten Fußball bekannt war, verliefen schon die ersten Minuten sehr ruppig mit leichten Vorteilen für unser Team. Vor allem Benni und Christian hatten nach langen Bällen aus dem Mittelfeld hinter die Viererkette hochkarätige Chancen, die meist aber in letzter Sekunde noch von den Gastgebern unterbunden werden konnten oder knapp neben das Tor gingen. Zudem war auch der Untergrund auf eine tückische Art rutschig, obwohl er auf den ersten Blick wie ein gut begrünter Platz aussah. Auf ihm verloren wir – allen voran natürlich unser ebengenannter Coach Christian – immer wieder in entscheidenden Situationen die Bodenhaftung (bitte nicht metaphorisch auffassen, wir blieben natürlich trotzdem weiterhin bodenständig…). Dass auch die Hopferstädter in der Partie mitmischen wollten, zeigten sie zuerst durch einen Lattentreffer und schließlich durch die 1:0 Führung schon in der 15. Minute. Da das diese Saison nicht unser erster Rückstand war, den wir wieder aufholten, ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und spielten weiter mutig unseren Fußball nach vorne. Einen weiteren Rückschlag mussten wir mit der (erneuten) Verletzung von Huggi, der vor kurzem erst wegen Problemen mit den Bändern ausfallen musste, hinnehmen. Seinen Platz auf der Außenbahn füllte Böhmi auf. Die nachfolgenden Minuten waren geprägt durch Chancen auf beiden Seiten. Häufig spielten wir uns hinten gut heraus, hatten dann aber meist Pech bei unseren weiteren Entscheidungen im Spielaufbau, sodass die Gegner nach Ballverlusten frei auf unsere Viererkette andribbeln konnten, was immer für Gefahr sorgte. Währenddessen nahm auch die Spielhärte beim FCH weiter zu. Dass der Schiedsrichter infolge ein paar strittiger Situationen gegen Atschi und Johnny, die eine kirschgrüne Färbung hatten, „nur“ gelb zeigte, spielte zwar den Hopferstädtern in die Karten, kam der Spielqualität aber alles andere als zugute. Der Halbzeitpfiff kurze Zeit später war wohl der einzige Grund, warum das Spiel nicht weiter ausartete. Zur Pause entfaltete sich Capt’n Phili, der heute verletzungsbedingt nicht spielen konnte, in seiner Rolle als Co-Trainer, da er von außen einen klaren Blick über das Spiel behalten konnte: Die Überzahl der Gegner im Mittelfeld sei das Problem, wir müssten wieder mehr Zugriff auf das Spiel durch einen kontrollierteren Aufbau bekommen und das Meckern gegen den Schiri sein lassen… Mit einem klaren Kopf gingen wir also aus unserer dampfbadraumgroßen Umkleide heraus hinein in die zweite Halbzeit.

Tatsächlich ging unser Matchplan auf. Dadurch, dass entweder Alex oder Jonas als Sechser „deutlich“ (Zitat & Anweisung von Onkel Phil) vor der Abwehr blieben, kam Hopferstadt immer schwieriger bis schließlich gar nicht mehr zu guten Chancen. Die daraus gewonnenen Bälle münzten wir durch schnelle Konteraktionen über unsere Offensivabteilung Atschi, Benni, Johnni und Carli wiederum in Chancen für uns um. So war das 1:1 durch Alex 3 Minuten nach Wiederanpfiff nur eine logische Folge daraus. In genau dieser Weise ging das Spiel eine lange Zeit weiter: Aufbau Hopferstadt, langer Ball Hopferstadt, Ballgewinn Willanzheim, Konter und Abschluss Willanzheim. Die vermeintliche „Dominanz“ (Zitat aus der Hetzschrift der Gastgeber, die zwar in Ruhe ihr Spiel aufbauen konnten, im Offensivbereich dann aber mit ihrem Fußball-Latein am Ende waren, war einfach nur das gewollte Produkt unseres Plans. Zudem schien der Schiedsrichter, der über weite Strecken sehr gut pfiff und seine Entscheidungen auch immer versuchte zu rechtfertigen, Mut zur Karte zu bekommen, nachdem unsere Freunde aus dem Gau immer häufiger zum probaten Mittel des taktischen Fouls griffen. Einen daraus resultierenden Freistoß aus dem Halbfeld netzte Atschi nach einer guten Hereingabe zum 2:1 für uns 10 Minuten vor Schluss ein. Infolge dessen stellten wir unser System auf Willanzheimer Vollblut-Catenaccio um. Durch den zunehmenden Druck des FCH versuchten wir nach Ballgewinnen die Murmel auf Carlo und Atschi nach vorne zu klopfen, um das Leder möglichst weit vom eigenen Kasten fernzuhalten. Unsere mitgereisten Fans unterstützten uns dabei als 12. Mann soweit sie nur konnten. Schließlich pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Es blieb beim umkämpften 2:1 für uns, welches wahrscheinlich nicht ganz so glücklich war, wie es manche alternativen Medien bereits berichteten.
Sei’s drum… Am Ende bleibt ein verdienter Dreier, der uns nochmal Schwung für’s letzte Spiel der Hinrunde im kleinen Derby gegen Mainbernheim gibt. Sollten wir das auch noch gewinnen, überwintern wir bis zur restlichen Rückrunde auf einer nicht mal ganz so unwichtigen Position in der Tabelle. Aber das bleibt noch Zukunftsmusik…