Spielbericht

21. Spieltag: SV Willanzheim - FC Winterhausen 2:1 (1:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Mit einer kämpferisch starken Leistung und etwas Glück schafften wir es, die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen und unser Heimspiel gegen den FC Winterhausen zu gewinnen. Dass die Partie mit 2:1 endete, entspricht absolut nicht dem Spielgeschehen. Im günstigsten Fall hätten wir mit 5:1 gewinnen können, aber mit etwas Pech es hätte auch genauso gut am Ende 2:2 stehen können, da wir mit unseren Chancen viel zu fahrlässig umgegangen waren – wie bereits am vergangenen Wochenende in Ochsenfurt.

 

Bei herrlichem Sonnenschein und bestem Fußballwetter durfte ich das Heimspiel aus einer ganz neuen Perspektive verfolgen, nämlich aus dem Bratwurststand heraus, wo bei aromatischem Bratwurst- und Grillgeruch gefachsimpelt wurde.

Auf dem Spielfeld bot sich den Zuschauern zunächst nur magere Kost, auch wenn wir das Spiel eindeutig kontrollierten. So dauerte es eine knappe Viertelstunde bis wir die erste Duftmarke setzen konnten. Wir scheiterten im Abschluss jedoch am Keeper der Winterhäuser. Der Aufsteiger agierte weitesgehend defensiv orientiert und kam nur selten zu Entlastungsangriffen, die spätestens bei unserem Wahl-Hamburger Kilian endeten. Eine weitere Kostprobe unseres offensiven Potenzials konnte der gut aufgelegte FC-Torhüter gerade noch zur Ecke entschärfen. Fortan entwickelte sich ein offenes Spiel, dem allerdings insgesamt die Würze fehlte, auch wenn man merkte, dass uns durchaus bewusst schien, dass es für uns sprichwörtlich „um die Wurst“ ging. Mit einem Sieg würden wir Boden auf die Abstiegszone gut machen. Die Winterhäuser befinden sich aktuell im Niemandsland der Tabelle, hielten aber in den Zweikämpfen robust dagegen und gewillt, den Klassenerhalt frühzeitig zu sichern. Als jedermann sich schon mit einem 0:0 zur Pause abgefunden zu haben schien, spielte Manuel einen Sahne-Pass in den Strafraum, die Winterhäuser Defensive agierte schläfrig und stand zu tief. Johannes hatte den Braten gerochen und vollendete in gewohnter Manier per Flachschuss aus knapp zehn Metern Entfernung zur schlussendlich verdienten 1:0-Pausenführung.

 

Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen, der Führung im Rücken und dem mahnenden Beispiel des SVO-Spiels im Hinterkopf gingen wir in die zweiten 45 Minuten. Für unsere eigenen Nerven und die der zuletzt stark strapazierten Zuschauer sollte schnell ein zweiter Treffer her. Und nach einem von Artur herrlich servierten Freistoß von der rechten Seite nickte Kapitän Markus aus kurzer Distanz zum 2:0 ein. Das sollte uns doch jetzt die Sicherheit geben, das Spiel ruhiger anzugehen und sichere drei Punkte einzufahren. Tja, bei einer durchschnittlichen, langweiligen Mannschaft vielleicht.

Die Winterhäuser hatten sich noch nicht aufgegeben und warfen frühzeitig alles nach vorne, wodurch sich uns Konterräume und -chancen ergaben. Wir erspielten uns im Laufe der zweiten Halbzeit Torgelegenheiten für zwei bis drei Partien und verpassten es, den Gästen eine saftige und gesalzene Packung zu verpassen. Stattdessen kassierten wir nach einem Ausflug unseres Keepers Kilian den Anschlusstreffer und plötzlich waren die spielerisch wenig überzeugenden Winterhäuser wie aus dem Nichts zurück in der Partie. Und jetzt schwammen wir wieder. Wir agierten im Mittelfeld übertrieben hektisch und verloren die Bälle viel zu einfach und früh. Kilian machte seinen Fehler wieder gut, indem er eine Reihe hoher Bälle sicher aus der Luft pflückte. Auf der Gegenseite konnte Johannes mit einem technischen Leckerbissen aufwarten, als er zwei Gegenspieler ausspielte und frei vor dem Torwart auftauchte. Statt auf einen Mitspieler abzulegen, zog er ohne Not aus der Drehung sofort ab und schoss den Winterhäuser Schlussmann an. Fast dilettantisch vergaben wir zudem eine Reihe von Kontern, in denen wir teilweise zu zweit vor dem Torwart auftauchten und entweder zu eigensinnig abschlossen oder katastrophal schlecht quer legten. Unser Offensivspiel war wahrlich weder Fisch noch Fleisch am heutigen Tag. Zudem hatten wir hinten fast das unverschämte Glück, dass die Gäste keinen Nutzen daraus ziehen konnten, als Kilian an zwei weiteren Flanken vorbeisegelte. Ein 2:2-Ausgleichstreffer wäre von den Spielanteilen her mit Sicherheit ungerecht gewesen, aber wer sich vor dem Tor so pomadig präsentiert, hätte es eigentlich nicht anders verdient gehabt.

 

Was bleibt also mitzunehmen? Ganz einfach: Drei Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt, die wir viel einfacher hätten haben können. Aber gut, das Spiel wurde gewonnen und positiv ist außerdem, dass wir uns die Chancen erarbeiteten. Die müssen in Zukunft eben nur noch verwandelt werden, dann geht es auch wieder aufwärts!