Spielbericht

22. Spieltag: SV Heidingsfeld - SV Willanzheim 3:2 (1:2)

| Fußball - 1. Mannschaft

Scheinbar mit angezogener Handbremse besiegte uns der SV Heidingsfeld im Hinspiel mit 0:3 und war damit auch das Team, gegen das wir zugegeben nicht den Hauch einer Chance hatten. Auch im Rückspiel im Würzburger Stadtteil sah es anfangs danach aus, als wären die Rollen ebenso klar verteilt, wie es der Tabellenstand vermuten lässt. Der Gastgeber erhielt gleich in der ersten Spielminute eine vielversprechende Torchance. Ein Missverständnis zwischen Mario Schmitt und Niklas Hein führte dazu, dass der Heidingsfelder Tobias Gabel frei zum Schuss kam, diesen aber um knapp einen Meter am Torpfosten vorbei setzte. Nur wenige Augenblicke später brachte uns ein weiter Einwurf dermaßen in Bedrängnis, dass Simon per Pressschlag gegen den schussbereiten Stürmer parieren musste. Und auch die nächste Strafraumszene gehörte dem Tabellenführer, als aus dem Gewühl heraus ein Torschuss entstand, den wir gerade so von der Linie kratzen konnten. Unsere Offensivaktionen beschränkten sich bis dahin auf weite Bälle mit dem Charakter eines Befreiungsschlages und dementsprechend selten erreichbar für unser Sturmtrio um Mario Schmitt, Markus Pfeufer und Johannes Dorsch. Bereits in der siebten Spielminute mussten wir schließlich den ersten Gegentreffer hinnehmen. Nach einer abgewehrten Hereingabe, kam die gegnerische Nummer Sieben, Alexander Krauß an der Strafraumgrenze zum Schuss und ließ Simon mit einem wuchtigen Schuss ins Eck keine Chance. Nach dem Gegentreffer kamen auch wir zu unserer ersten vernünftigen Torchance. Markus Pfeufer wurde bei einem Konter am Strafraumeck gefoult. Beim anschließenden Freistoß kam Dominik Hirsch zum Kopfball, setzte diesen aber über die Latte.  Heidingsfeld ließ nach der erzielten Führung etwas nach und zeigte vor allem Defensiv immer wieder Schwächen, die wir durchaus zu nutzen wussten. So entwickelte sich bis zur Halbzeit eine offene Partie mit besten Gelegenheiten auf beiden Seiten. Zunächst brachte uns ein halbhoher Diagonalball in Bedrängnis, als sowohl Alexander Flennert, als auch Sergej Unrau am Ball vorbeischlugen und erst eine Fußabwehr von Simon einen weiteren Gegentreffer verhindern konnte. Der Ball blieb im Spiel und landete beim Heidingsfelder Flügelspieler, der direkt wieder in den Strafraum flankte, wo sein Sturmkollege per Kopf das leere Tor verfehlte. Auf unserer Seite zeigte sich Artur Unrau als derjenige Spieler, von dem am meisten Gefahr ausging. Zunächst zwang er den gegnerischen Keeper durch einen Linksschuss aus gut 20 Metern zu einer Flugeinlage, anschließend scheiterte er nach einem Solo über halblinks, indem er nur das Außennetz traf. Auf Seiten des Gastgebers zeigte sich nun Unzufriedenheit darüber, dass der Aufsteiger aus Willanzheim mittlerweile ebenbürtig war und so fing sich der Heidingsfelder Spielführer Michael Werner den gelben Karton ein. Gegen Ende der Halbzeit wurde es noch einmal turbulent. Zuerst nutzte Heidingsfeld eine Lücke in unserer Defensive und konnte per Flachpass durch die Mitte einen Offensivakteur zu einer Großchance verhelfen. Doch auch dieser scheiterte wie zuvor Artur Unrau am Außennetz. Ebendieser Artur Unrau brachte uns aber im direkten Gegenangriff wieder zurück ins Spiel. Nach einem tollen Solo, in dem er gleich drei Gegenspieler stehen ließ, bediente er Markus Pfeufer, der im Strafraum seine Qualitäten im Abschluss unter Beweis stellte und für uns zum 1:1 ausglich. Spätestens jetzt merkte ein jeder, dass hier heute durchaus etwas für uns drin sein würde.  In der nächsten Szene landete ein Befreiungsschlag bei Johannes Dorsch, der mit vollem Tempo in die Mitte zog, das gegnerische Gehäuse aber knapp verfehlte. Nur wenige Minuten später machte er es aber besser. Nach einer schönen Kombination über Mario Schmitt und Niklas Heinlandete das Leder bei Johannes Dorsch, der in gewohnter Manier den Ball in die Maschen drosch. Dann war Halbzeit, wir waren mit einem Tor in Front und hatten noch weitere 45 Minuten zu überstehen, um einen nicht erwarteten aber mittlerweile absolut möglichen Erfolg einzufahren.

Heidingsfeld spielte in der zweiten Halbzeit sehr früh sehr riskant, schließlich durfte sich der Spitzenreiter keinen Ausrutscher leisten, um die Konkurrenz aus Buchbrunn/Mainstockheim, sowie Unterpleichfeld auf Distanz zu halten. Dadurch ergaben sich für uns über 25 Minuten hinweg immer wieder beste Konterchancen, während Heidingsfeld zwar auch ab und an bis zu unserem Gehäuse durchbrach, dabei aber vorerst die schlechteren Chancen hatte. Für uns sorgte ein Kopfball von Markus Pfeufer nach einer Ecke in der 46. Minute bereits zum ersten Mal für Furore. Wenig später hatte Niklas Hein die aus unserer Sicht beste Gelegenheit mit dem 3:1 den Sack zu zumachen. Nach einem Konter setzte sich Niklas bis in den Strafraum durch und visierte aus spitzem Winkel das kurze obere Eck an. Sein strammer Schuss zischte um haarscharf am Gehäuse vorbei. Darüber hinaus erhielten wir noch zahlreiche Chancen zum Kontern, spielten diese jedoch allesamt nicht sauber zu Ende, was sicherlich auch an den schwindenden Kräften unserer Akteure lag, dennoch nötig gewesen wäre, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Durch einen absolut glücklichen Treffer gelang dem SVH schließlich in der 68. Minute der Ausgleich, als Dieter einen Schuss abfälschte und dieser für Simon unhaltbar im Netz landete. Wir wehrten uns nochmals und spielten erneut einen gelungenen Konter über Dominik. Dieser schickte Markus Pfeufer auf die Reise und mutterseelenallein auf dem Weg zum gegnerischen Kasten wurde dieser zu Unrecht ins Abseits gepfiffen, was uns eine 100%-ige Torchance stahl. Doch damit nicht genug des Unglücks. Bei einem Gestocher in unserem Strafraum kam wieder sehr glücklich in Heidingsfelder zum Abschluss und brachte die Seinen mit 2:3 in Front. Wir schmissen nun nochmals alles nach vorne. Der Heidingsfelder Kapitän handelte sich durch Wegschießen des Balles zu diesem Zeitpunkt sogar die Gelb-Rote Karte ein. In der letzten Szene verließ sogar Simon nochmals seinen Kasten, um bei eigenem Eckball möglicherweise doch noch für den verdienten Ausgleich zu sorgen, doch es sollte nicht sein. Heidingsfeld brachte den glücklichen Vorsprung über die Zeit und hätte sich über ein Remis, wenn nicht sogar über eine Niederlage nicht beschweren können.