Spielbericht

24. Spieltag: TSG Sommerhausen - SV Willanzheim 1:0 (1:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Mit dem Selbstvertrauen eines verdienten und spielerisch starken Heimerfolges gegen den SC Mainsondheim im Rücken fuhren wir zum Auswärtsspiel zur TSG Sommerhausen, die in den letzten Woche einige gute Resultate erzielt und die Abstiegszone mittlerweile weit hinter sich gelassen hatten. Wir hingegen stehen nach der 0:1-Niederlage wieder mittendrin im Abstiegskampf und müssen dringend Punkte holen, um nicht in die bedrohten Regionen zurückzufallen.

 

Schon beim Warmmachen erkannte der Coach eine zu lockere Stimmung und ermahnte uns, das Spiel konzentriert anzugehen und das Private für die anstehenden 90 Minuten auszublenden und den Fokus zu 100% auf die Aufgabe „Sommerhausen“ zu legen. Die Aufstellung blieb im Vergleich zum Mainsondheim-Spiel unverändert, die Spielweise leider nicht. Wir taten uns im Spielaufbau äußerst schwer, spielten oft schlampig und ungenau, verloren die Bälle somit früh und standen von Beginn an tief in die eigene Hälfte gedrängt. Dennoch boten sich den Gastgebern Räume, die sie auch konsequent zu nutzen versuchten. Über ihre schnellen Außenbahnen drangen die Sommerhäuser immer wieder in unseren Strafraum ein, kamen aber nur selten zu dann auch nur ungefährlichen Abschlüssen. Trotz unserer schlechten Leistung standen wir defensiv eigentlich stabil, nur in der Offensive boten wir absolute Magerkost, verstrickten uns viel zu oft in Einzelaktionen und schafften es nicht, den Ball in den eigenen Reihen zu halten.

Das Gegentor schien irgendwie in der Luft zu liegen und nach einer cleveren (durch ein nicht geahndetes Foul begünstigten) Einzelaktion und einem zu frühen Herauslaufen unseres Schlussmanns Kilian musste ein TSG-Stürmer in der Mitte nur noch ins leere Tor schießen, um seine Farben in Front zu bringen.

Es schien, als hätten wir nicht verinnerlicht, was für eine Chance sich uns am heutigen Tag bot. Mit einem Sieg hätten wir einen weiteren großen Schritt vorwärts machen können. Unserem blutleeren Auftreten konnte man das allerdings nicht ansehen. Bis zur Pause fingen wir uns schließlich ein wenig, nach vorne ging aber weiterhin kaum etwas.

 

In der Halbzeit setzte es die erste deftige Standpauke in der Saison. Der Trainer war zurecht unzufrieden, seine bezüglich unserer Unkonzentriertheit geäußerten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Wir spielten viel schlechter als am vergangenen Sonntag und blieben schlicht und einfach unter unseren Möglichkeiten.

 

In den zweiten 45 Minuten zeigten wir eine deutliche Leistungssteigerung, doch endeten unsere Angriffsbemühungen entweder beim gegnerischen Keeper oder – wie nach einer knappen Stunde – beim TSG-Libero, der für eine Notbremse am eingewechselten Johannes von der gut pfeifenden Schiedsrichterin die rote Karte gezeigt bekam. Es gelang uns jedoch nicht, aus der Überzahl Profit zu schlagen, da wir einfach nicht konsequent genug zu Werke gingen. Gute Angriffe scheiterten schließlich an einem schwachen letzten Pass oder einer unpräzisen Flanke. Unsere beste Gelegenheit vergab Sascha im Nachsetzen, wobei der Sommerhäuser Keeper auch glänzend reagierte und sich zudem ein Verteidiger in den Schuss warf. Genau dieser Einsatz fehlte uns an diesem Tag.

Unsere zahlenmäßige Überlegenheit egalisierte Dieter einige Minuten später, als er die gelb-rote Karte sah und vom Platz musste.

Die Gastgeber spielten nun bereits mit zwei Akteuren, die bereits in der Zweiten gekickt hatten und waren dennoch eigentlich nie in Gefahr, die drei Punkte zu verlieren. Sie waren nach einem schönen Freistoß sogar näher dran am 2:0, der Ball schlug allerdings gegen die Unterkante der Latte und sprang vor der Linie wieder auf.

Obwohl wir alles nach vorne warfen und die Defensive fast auflösten, hielten wir uns im Spiel, da die Gastgeber die Konter nicht durchzogen und sich auf das Verteidigen verlegten. Doch uns gelang der „Lucky Punch“ nicht mehr und wir mussten uns einem an diesem Tag überlegenen Gegner geschlagen geben.

 

Sicherlich war das nicht die Leistung, die wir zeigen wollten oder zeigen gekonnt hätten. Wir enttäuschten die vielen mitgereisten Zuschauer abermals und müssen den Blick nun wieder nach ganz unten richten, denn die übrigen Mannschaften hatten alles andere als für uns gespielt. Der Tabellenkeller ist wieder enger zusammengerückt und wir stehen zwar noch gut da, müssen aber vor allem die direkten Duelle und unsere Heimspiele für uns entscheiden, um auch nächste Saison als Kreisklassist spielen zu dürfen. Dass das Potenzial für mehr da ist, weiß jeder. Es gilt jetzt nur, das auch abzurufen und sich für den Erfolg des Vereins aufzuopfern und alles zu geben. Mit Hopferstadt wartet kein einfacher Gegner.