Spielbericht

26. Spieltag: SV Willanzheim - 1. FC Iphofen 3:0 (2:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Die Sonne brannte vom Himmel herunter. Die Menschen hatten sich vor der Hitze in ihre Häuser geflüchtet. Die Spatzen hatten es schon lange von den Dächern gepfiffen und die bei absoluter Totenstille durch die leer gefegten Straßen des Dorfes rollenden Tumbleweed-Sträucher hatten es angekündigt: es war wieder Derby-Zeit. Ganz Willanzheim hatte sich auf den Weg gemacht, das Duell des Jahres mitzuverfolgen und die beiden Kontrahenten, die angetreten waren, den Schauplatz des Showdowns zu einem besonderen zu machen, zu beobachten. Der Lokalmatador präsentierte sich dem staunenden Publikum als abgebrühter und zog schneller, versenkte drei Kugeln mitten im Herz des schwer getroffenen und taumelnden Gegenübers. Mit stolz geschwellter Brust sollte sich der Sieger nun in neue Abenteuer stürzen…

 

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch aus den letzten beiden knappen Niederlagen und mit einer personell – im Vergleich zu den vorherigen Partien – nur bedingt geschwächten Truppe gingen wir die Aufgabe gegen den 1. FC Iphofen an. Das Ziel war klar: drei Punkte. Die Vorgehensweise musste heute unser Kapitän Markus erläutern, da der Coach auf der Konfirmation seines Sohnes zugegen sein musste, um das gute Verhältnis zum lieben Gott und – wichtiger noch! – zu seiner Gemahlin nicht zu gefährden.

Hochmotiviert und siegessicher gingen wir schließlich in die Partie. In der Vorrunde hatten wir nach dem Iphofen-Spiel eine Serie starten können und außerdem sowieso schon immer gegen unsere Nachbarn gewonnen.

Vom Anstoß weg hatten wir die Partie im Griff, jeder zeigte heute den unbedingten Willen, besser zu sein als sein Gegenspieler. Vor allem die Defensiv-Achse um Dieter und seine beiden Manndecker Sergej und Felix präsentierte sich in Gala-Form und ließ kaum Schüsse auf das eigene Tor zu. Und wenn – durch irgendeinen blöden Zufall – mal ein FC-Spieler zum Abschluss kam, stand da immer noch der um eine weiße Weste bestrebte und wie immer energiegeladene Kilian zwischen den Pfosten.

Aus einem einfachen Einwurf über die aufgerückte Iphöfer Defensive hinweg entstand schließlich die verdiente Führung, als Markus durchstartete und das Leder mit einer flachen Hereingabe in den Strafraum beförderte, wo Johannes von seinem Gegenspieler bedrängt zunächst noch verpasste, so aber unfreiwillig dem völlig frei stehenden und besser postierten Manuel überließ, der das Spielgerät mit dem linken Fuß in den Maschen versenkte und das vielumjubelte 1:0 besiegelte.

Wir begnügten uns jedoch nicht mit der knappen Führung, sondern wollten endlich mal wieder ein Spiel frühzeitig entscheiden und das angespannte Nervenkostüm sowohl des pünktlich zum Anstoß erschienenen Thomas, als auch das der Zuschauer sowie das eigene zu schonen. Wir waren dem zweiten Treffer zu jeder Zeit näher als die Iphöfer dem Ausgleich, drohten aber bereits frühzeitig mit Johannes einen wichtigen Spieler durch eine gelb-rote Karte zu verlieren, da er vom Schiedsrichter nach Foul im Mittelfeld an ihm selbst mit dem gelben Karton für eine „Schwalbe“ bestraft worden war.  Artur hatte sich bereits warmgelaufen, als Johannes zu seiner letzten Aktion ansetzte. Am rechten Strafraumeck bekam er den Ball zugespielt, arbeitete sich an grätschenden Verteidigern vorbei in Richtung Tor und schloss schließlich mit Links ab. Der gegen die Laufrichtung des Iphöfer Schlussmanns abgegebene Schuss trudelte ins kurze Eck und wieder hatten wir einen Grund, uns in den Armen zu liegen. Die allgemeine Erleichterung war förmlich zu spüren. Artur kam nun in die Partie, um für noch mehr Schwung zu sorgen, fiel aber in der ersten Hälfte schließlich nur durch eine Aktion auf. Als nämlich der Iphöfer Torwart einen weiten Ball abfing und unserem Stürmer absichtlich gegen das Schienbein trat, was vom Schiedsrichter jedoch ungeahndet blieb.

Mit 2:0 verabschiedeten wir uns dann in die Pause und Thomas sich nach Mainbernheim.

 

Die zweiten 45 Minuten hätten bereits nach kurzer Zeit ganz anders laufen können. Markus wurde im Laufduell von einem FCler gelegt und wir bekamen einen Strafstoß zugesprochen, den Artur sicher verwandelte. Den Jubel unterbrach lediglich ein Pfiff des Schiedsrichters, der auf Freistoß für die Gäste entschied. Warum genau, ist immer noch nicht so ganz klar und von verschiedenen Stellen kommentiert worden – nur vom Verantwortlichen nicht.

Die Partie nahm noch einmal Fahrt auf, auch die Iphöfer trauten sich nun etwas zu, bekamen aber vom eingewechselten Sebastian den finalen Schlag, quasi den „Todesstoß“ versetzt, als er in seiner unnachahmlichen Art und Weise zum Tor zog und per Flachschuss zum 3:0 vollstreckte und den Schlusspunkt setzte.