Spielbericht

5. Spieltag: SV Willanzheim - SV Erlach 3:2 (1:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Im Duell der Enttäuschten, wie es in der Zeitung stand, trat tatsächlich der Letzte gegen den Vorletzten an. Beide Teams standen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison mit  dem Rücken zur Wand. Für uns sollte es im zweiten Heimspiel endlich zum ersten Sieg reichen. Dass wir personell mal wieder sehr dünn besetzt waren, brauche ich nicht in jedem Spielbericht zu erwähnen. Auf der Bank hatten wir nur mit Phillip Abendroth und Phillip Roth zwei angeschlagene Spieler sitzen. Der langzeitverletzte Niklas stand dabei sogar erstmals in der Startformation. Es galt also, die Zähne zusammen zu beißen. Die 34 Grad bei sengender Sonne taten ihr übriges dazu. So war unsere Taktik ganz klar darauf ausgerichtet, erst mal nichts zu zulassen und jegliche Gefahr von unserem von Albert gehüteten Tor fernzuhalten. So entwickelte sich schnell ein  Spiel, dass man getrost unter der Rubrik Sommerkick abheften konnte. Kaum Spieltempo, kaum nennenswerte Torraumszenen, beide Teams versuchten erst mal, die Kräfte für die Hitze zu schonen. Und so gelang uns praktisch  aus dem nichts die Führung nach ca. 20 Minuten. Wir bekamen einen Freistoß aus ungefähr 23 Metern halblinker Position zugesprochen. Alex trat an und verwandelte direkt. Die Führung tat uns zunächst gut. Zumindest mussten wir mal keinem Rückstand hinterher laufen. Die Erlacher waren insgesamt präsenter im Spiel, hatten mehr Ballbesitz und Spielanteile, taten sich aber insgesamt recht schwer, zum Abschluss zu kommen. Die beste Chance vergabe Raphael Troll, als er nach guter Einzelaktion aus vielleicht 7 Metern am Tor vorbei schoss. Das hätte kurz vor der Pause eigentlich der Ausgleich sein müssen. So ging es mit dem knappen Vorsprung für uns in die  Pause. In der zweiten Halbzeit legten die Erlacher einen Zahn zu, und erhöhten ein ums andere Mal das Tempo. Bis zur 55. Minute hatten wir dabei zwei Mal Glück, als Dieter „The Wall“ Schmitt den Ball jeweils auf der Torlinie klären konnte. Aus einem dieser Befreiungsschläge konnten wir schließlich einen Konter einleiten. Jonny setzte sich gegen die aufgerückte Erlacher Defensive durch, und schloss per strammen Spannschuss zur 2:0 Führung ab. Dem Spielverlauf nach kann man diese Führung schon als glücklich bezeichnen, das war uns  aber zu diesem Zeitpunkt sch…egal. Wir spielten weiter und versuchten, im Mittelfeld wieder mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, um das Geschehen zu beruhigen. Schließlich ist bei der nach wie vor brutalen Hitze die Zeit für uns gelaufen. Als dann Julian in der 70. Minute einen weiteren unserer ganz wenigen Offensivaktionen trocken zum 3:0 verwerten konnte, schien das Spiel gelaufen. Tatsächlich schien jetzt auch  die Moral der Erlacher gebrochen, wir hatten das Spiel eigentlich soweit im Griff. In der 80. Minute kamen die Gäste nach einer Ecke durch  eine Unachtsamkeit am kurzen Pfosten auf 3:1 heran. Wieder lief die Zeit herunter, das Spiel war eigentlich fast durch. Und dann in der 89. Minute unser obligatorischer wöchentlicher Total-Black-Out, als wir bei eigenem Einwurf in der gegnerischen Hälfte durch einen an ... kaum zu übertreffenden Ballverlust dem Gegner den Anschlusstreffer wie auf dem Silbertablett servierten. So etwas ist uns schon 100 Mal passiert, und wird uns noch mindestens 100 Mal passieren. Manche Dinge ändern sich halt nie. Und so kam es, dass die Erlacher tatsächlich noch einmal die Chance auf den Ausgleich witterten, und diese auch noch  bekamen. Denn in der Nachspielzeit hatten die Erlacher nach einem Eckball eine ganz dicke Möglichkeit zum Ausgleich. Wir waren nun völlig von Rolle und hatten Mühe, die einfachsten Bälle ordentlich zu klären. Jedenfalls kam der Erlacher Stürmer zentral vorm Tor aus 5 Metern aus der Drehung frei zum Abschluss. Doch  sein wuchtiger Schuss strich knapp über das Tor. Riesen Dusel für uns, das hätte der Ausgleich sein müssen. Und er wäre zugegebenermaßen auch verdient gewesen. Völlig unverständlich brachten wir uns durch eine regelrechte ...aktion noch einmal selbst in Bedrängnis. Ich bin gespannt, ob wir irgendwann mal einen Schritt nach vorne tun, und diese Fehler abstellen können. Am Ende freuten wir uns trotzdem ziemlich erschöpft über die ersten, wenn auch glücklichen, drei Punkte.