Spielbericht

19. Spieltag: VFR Bibergau - SV Willanzheim 2:2 (1:1)

| Fußball - 1. Mannschaft

Die Platzverhältnisse in Bibergau waren extrem grenzwertig, und hätten eine erneute Spielabsage locker rechtfertigt. Ein Witz, ja man kann von einer Frechheit sprechen, dass der Verband den Vereinen jetzt schon verbietet und mit Konsequenzen droht, sollten Spiele abgesagt werden. Die Gesundheit der Spieler, und die Plätze der Vereine scheinen den Herren Funktionären wohl egal zu sein. Sei’s drum… Mit einer eher suboptimalen Vorbereitung und einem ausgedünnten Spielerkader standen wir zum Rückrundauftakt mehr oder weniger bereit. Zumindest wussten wir, was uns heute in Bibergau erwarten sollte, und waren auf die Verhältnisse gut eingestellt. Wir begannen auch richtig ordentlich und kamen ganz gut ins Spiel. Dabei agierten wir vor allem mit langen Bällen, versuchten das schwer bespielbare Mittelfeld zu überbrücken und den Ball möglichst weit vom eigenen Kasten fern zu halten. Früh zeichnete sich ab, dass das Spiel beider Teams vom Kampf geprägt war und viele Aktionen dem Zufall geschuldet waren. Eine solche Aktion ging schließlich unserer 1:0 Führung nach rund 15 Minuten voraus. Ein Pass in die Spitze wurde irgendwie abgefälscht, und so stand Markus plötzlich allein vorm Keeper und vollendete ungewohnt kaltschnäuzig zur frühen Führung. Bis dahin hatten wir den Gegner soweit im Griff, verloren aber mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr den Faden. Ein Grund dafür war sicher auch die zunehmende Härte der Gastgeber, die nach einer Rangelei mit Tätlichkeit sogar mit einer roten Karte für Bibergau einen vorläufigen Höhepunkt fand. Führung im Rücken, und Überzahl nach 30 Minuten… das tat uns irgendwie nicht gut. Fußballerische Aktionen waren weiterhin Mangelware. Mit etwas Glück hätten wir beinahe das 2:0 erzielt, als ein Freistoß von Jonny abgefälscht wurde, und vom Keeper gerade noch so pariert werden konnte. Das wars aber soweit mit unserer Herrlichkeit. Bibergau berappelte sich und kaufte uns mehr und mehr den Schneid ab. Der Ausgleich nach 35 Minuten war schließlich auch dem Zufall geschuldet.  Der Ball kam scharf vor unser Tor, an Freund und Feind vorbei, bis schließlich ein Bibergauer frei vor Holger stand und zum verdienten Ausgleich traf. So ging es schließlich in die Pause. Wieder mussten wir wechseln und mit Dieter einen wichtigen Pfeiler im Abwehrzentrum ersetzen. Alex übernahm den Liberoposten, Lukas kam von der Bank ins Mittelfeld. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte klar den Gastgebern. Mit einem Mann weniger spielten sie die Platzverhältnisse einfach cleverer aus, und sorgten für deutlich mehr Torgefahr als wir. Wir hingegen tauchten kaum noch nennenswert in Torraumnähe auf. Zu umständlich agierten wir bei Ballbesitz, und liesen auch in Sachen Zweikampfführung die letzte Konsequenz vermissen. So gerieten wir nach einem Konter (!!!) in der 70. Minute tatsächlich in Rückstand. Ein Bibergauer konnte mehr oder weniger ungestört über die linke Seite bis in den Strafraum einlaufen. Sein Rückpass fand in der Mitte sogar einen Abnehmer. Der Schuss aus 11 Metern wäre ins Toraus zum Abstoß gekullert, wenn der Ball dem verdutzten Holger, der noch im kurzen Eck stand, beim Zurücklaufen nicht an die Hacke gesprungen, und von dort ins eigene Tor gerollt wäre. Jetzt lagen wir tatsächlich durch ein Slapstick-Tor gegen 10 Bibergauer in Rückstand. Total unnötig. Die Gastgeber witterten ihre Chance auf einen Dreier nach diesem Lucky-Punch, und warfen wirklich alles in die Waagschale. Es war nun ein Kampf auf Biegen und Brechen, von Fußball blieb nicht mehr viel übrig. Und trotzdem kamen wir nochmals zurück! Philip schlug einen Ball aus dem rechten Halbfeld endlich mal (nachdem wir vorher gefühlt 50 Bälle im Mittelfeld vertendelten) in den Strafraum, wo Markus einmal mehr glockenfrei stand und mit seinem zweiten Tor den Ausgleich besorgte. Die restlichen zehn Minuten wurden von beiden Teams dann noch über die Bühne gewürgt, und wir waren froh, dass das Spektakel vom sehr  guten Schiri denn pünktlich abgepfiffen wurde. Letztendlich können wir mit dem Punkt leben. Nach dem Rückstand konnten wir froh sein, dass wir den Ausgleich noch geschafft haben. Die Gastgeber hatten sich diesen Punkt durch einen erbitterten Kampf und gute Moral mindestens verdient. Für uns ist ein Punkt beim Letzten, der dazu noch über eine Stunde in Unterzahl spielt, vielleicht höchstens ok. Gut war es aber nicht…