Spielbericht

24. Spieltag: SV Bütthard - SV Willanzheim 2:0 (0:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Es war ein Spiegelbild unserer derzeitigen sportlichen Situation: Felix Walter kommt extra für das so wichtige Spiel gegen Bütthard über das Wochenende aus Hamburg angereist, verletzt sich nach fünf gespielten Minuten und muss verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Egal was wir momentan in die Hand nehmen, es läuft schief. Ähnlich lief es auch im Abstiegsduell gegen den SV Bütthard. 

Es waren keine zwanzig Sekunden gespielt, da wurde Artur Unrau in einem unbedeutendem Zweikampf im Mittelfeld so rüde gefoult, das der Schiedsrichter gleich beim ersten Pfiff die Gelbe Karte zeigen musste – und schon wussten wir Bescheid, was uns heute blühte: Reiner Absteigskampf! Wir kamen nicht gut ins Spiel und schafften es nicht, den Ball wirklich lange in den eigenen Reihen zu halten. Bütthard strahlte mehr Gefahr aus, präsentierte sich defensiv zunächst sehr stabil und setzte uns zunehmend unter Druck.  Chancen blieben trotzdem zunächst aus. Zum einen, da unser Abwehrtrio um Dieter Schmitt, Sergej Unrau und Philipp Abendroth, der für Felix Walter ins Spiel gekommen war, ihre Aufgabe ordentlich machte, zum anderen aber, weil sich auf dem schwer bespielbaren Platz sowohl auf unserer, als auch auf des Gegners Seite Fehler häuften. Nach etwa einer Viertelstunde kamen wir dann besser in Fahrt. Jegliche aussichtsreichen Spielsituationen in unserer Offensive wurden früher oder später durch Foulspiele des Gastgebers unterbrochen. Der Gegner nahm uns also völlig den Spielfluss und ermöglichte uns dadurch nicht viele Chancen, da wir sämtliche Standardsituationen ungenutzt ließen. Zwar waren bis zur Halbzeit drei Büttharder mit Gelb bedient, sämtliche Spieler verwarnt, aber das Ziel uns dadurch die Torgefahr komplett zu nehmen wurde erreicht. Doch auch wir konnten hinten alle wichtigen Zweikämpfe gewinnen, spielten in gefährlichen Situationen teilweise clever auf Abseits und hielten somit eigentlich gut dagegen. Das Chancenverhältnis gestaltete sich bis dahin ebenso ausgeglichen, wie die erste Hälfte. Bütthard hatte eine sehr gute Gelegenheit, als ein Flügelspieler sich über links bis auf die Grundlinie durchsetzte und die flache, scharfe Hereingabe im letzten Moment unmittelbar vor dem gegnerischen Stürmer geklärt wurde. Der Ball sprang dabei an die Latte und zurück ins Feld. Simon Roth fing den Ball und wurde direkt von zwei Stürmern in einer Szene, wie man sie sonst eher beim Rugby zu sehen bekommt ins Netz befördert. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß. Unsere einzige nennenswerte Chance ergab sich für Alexander Flennert, der nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß zum Schuss kam, diesen aber knapp am kurzen Pfosten vorbeizog. Nach einer kampfbetonten ersten Hälfte, in der sich bis das Leder fast ausnahmslos irgendwo im Mittelfeld aufhielt, wurden die Seiten gewechselt. 

Die zweite Halbzeit sollte von unserer Seite aus die stärkere werden. Wir spielten nun zielstrebiger nach vorne und erspielten eine Vielzahl hochkarätiger Chancen, von denen wir mindestens eine zur Führung hätten nutzen  müssen. Nach einem Angriff über links wechselten wir überraschend die Seite. Niklas Hein konnte sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzen, spielte im Strafraum quer auf Artur Unrau. Dieser ging ins Dribbling und wurde dabei zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entschied sofort auf Elfmeter. Artur Unrau selbst übernahm die Verantwortung und scheiterte am gegnerischen Keeper, der die richtige Ecke geahnt hatte. Großchance Nummer eins: vergeben! Zwischenzeitlich kommt auch der SV Bütthard immer wieder in die Nähe unseres Tores. Mehr als einige Ecken sprangen dabei allerdings zunächst nicht raus. Unsere Verteidiger klärten teilweise im allerletzten Moment, aber sie klärten. Auf unserer Offensivseite ermöglichte sich schließlich erneut für Artur Unrau eine riesige Möglichkeit. Bei einem Konter wurde Artur Unrau von Philipp Abendroth zentral vor dem Tor angespielt, wo er den Ball perfekt mitnahm und  abschloss. Der Ball landete von einem Pfosten beim anderen, kullerte von dort aus die Torlinie entlang und wurde schließlich noch von der Linie gekratzt, als alle schon den Torschrei auf den Lippen hatten. Eine unglaublich unglückliche Szene, Großchance Nummer zwei: vergeben! Nur wenige Augenblicke später erreichte eine Hereingabe Dominik Hirsch, der aus spitzem Winkel volles Risiko ging und beim Schussversuch aus wenigen Metern den Ball nicht richtig traf. Das Leder segelte am langen Eck vorbei, Großchance Nummer drei: vergeben! Und auch unser sonst so kühler Torjäger Markus Pfeufer zeigte heute Nerven beim Torabschluss. Nach einem Foul schalteten wir sofort um und führten schnell aus, als die Abwehr des SV Bütthard noch völlig unsortiert war. Markus Pfeufer lief halblinks aufs Tor zu und schob mit dem schwächeren Linken am langen Pfosten vorbei. Großchance Nummer vier: vergeben! Zu allem Unglück fingen wir uns denkbar knapp vor dem Schlusspfiff sogar noch ein Gegentor, obwohl wir in der zweiten Hälfte  die bessere Mannschaft waren. Nach einer Ecke wehrten wir den Ball ab, ruckten sofort auf und ließen unsere Gegenspieler völlig außer Acht. Das Leder kam zurück, Niklas Hein hob auf der linken Seite das Abseits auf und Simon Roth war aus kurzer Distanz chancenlos. In der letzten Szene schmissen wir nochmals alles nach vorne und wurden klassisch ausgekontert. So endete die Partie sogar 0:2- es hatte an diesem Tag einfach nicht sein sollen!