Sonntagsstress der anderen Art

In einer hektisch geführten Partie kann der SVW am Ende mit dem 1:1 sehr zufrieden sein. Viel bedauerlicher als der vermeintliche Punktverlust ist jedoch die Verletzung von Benedikt. Platzprobleme machten das Spiel nicht einfacher.

Nach unserem souveränen Sieg gegen eine schwache frickenhäuser Mannschaft fuhren wir mit dem Selbstbewusstsein von 12 Punkten aus vier Spielen nach Gaukönigshofen. Allen war jedoch klar, dass dies kein leichtes Spiel werden würde, waren die Gastgeber in einem frühen Vorbereitungsspiel schon angriffslustig wie eine Horde wildgewordener Taranteln. Genau so begann das Spiel auch. Die Gaukönigshöfer liefen uns von Beginn an hoch an und gingen mit deutlicher Härte in die Zweikämpfe. Meiner Einschätzung nach verpasste es der Schiedsrichter, frühzeitig die Grenzen aufzuzeigen, weshalb sich mancher Gästespieler (ja du, Nummer 8) so ziemlich alles erlauben konnte, was er wollte. Ein richtiger Spielfluss tat sich auf beiden Seiten nicht auf, was aber auch vor allem am unsäglichen Zustand des Geläufs lag. Mancher Kartoffelacker in den Weiten der Gauebene ist da in einem besseren Zustand! Schließlich überstanden wir die Anfangsdruckphase der lilafarbenen Gastgeber und erarbeiteten uns selbst einige Möglichkeiten. Von konkreten Chancen würde ich an dieser Stelle allerdings nicht sprechen. Nach ca. 12 Minuten konnte Benni auf der linken Seite durchbrechen und flankte den Ball in die Mitte, wo er jedoch keinen passenden Abnehmer fand. In dieser Situation knickte unser Captain mit dem linken Fuß um, hörte einen Knacks und verspürte einen Schmerz. Mit der Erfahrung von sechs Bänderrissen und einer Vielzahl an Überdehnung hier meine fachärztliche Einschätzung: Gute Winterpause Captain. Füße hoch und gute Besserung! In Folge dessen kam Jonas ins Spiel und rückte für Niklas auf die zentrale Sechserposition, womit wir unsere stabile Zentrale aus der Vorwoche aufgaben. Beide Mannschaften kamen nun besser mit dem unebenen Terrain zurecht. Nach einer schönen Kombination über rechts chipte Artur Jonny den Ball in den Lauf, woraufhin dieser den herauseilenden Keeper überlupfte, zum 1:0 einnetzte und sich zum McDorsch kürte! Mit dieser etwas aus dem Nichts erlangten Führung gingen wir in die Halbzeitpause.

In Halbzeit Zwei wollten wir weniger auf kurzes Kombinationsspiel setzen und klein-klein-Pässe vermeiden, da es schlichtweg unmöglich war. Mit dem Anpfiff der zweiten Hälfte änderte sich allerdings der Spielfluss. Die Gastgeber übernahmen das Steuer, liefen uns hoch an und gingen deutlicher offensiver in die zweiten 45 Minuten. Wir taten uns schwer von hinten herauszuspielen, schafften es nicht Ruhe ins Spiel zu bringen und hatten im Mittelfeld viele schnelle Ballverluste. Alle zweiten Bälle ginge an die Gegner, was sich letztendlich auch im Ergebnis zeigte. Ein sehr hoher Ball/Schuss/verunglückte Hereingabe (ich bin mir da gar nicht mehr so sicher) segelte im 90 Gradwinkel auf unser Tor zu, Stefan, der wieder als Ersatz für Dorin im Tor stand und dem aufgrund seiner endlosen Verletzungsmisere die gewisse Leichtigkeit fehlte, konnte den Ball an die Latte lenken, von wo er wieder ins Spielfeld prallte. Der gegnerische Stürmer erkämpfte sich im Fünfmeterraum die Murmel und schob zum 1:1 ein. Im Anschluss an den Ausgleichstreffer konnten wir leider keine nennenswerte Reaktion zeigen. Wir spielten uns zwar einige Male sowohl über links als auch über rechts nach vorne, unsere Hereingaben waren aber allesamt unpräzise und fanden keinen Abnehmer. Vielmehr mussten wir aufpassen, dass wir nicht noch in Rückstand gerieten. Gaukönigshofen spielte auf Sieg und kam noch einige Male gefährlich vor unser Tor. Stefan hielt jedoch seinen Kasten sauber und auch Diego konnte mit einer Tiger-Grätsche den einschussbereiten Stürmer blocken.

Am Ende können wir mit dem Punkt zufrieden sein. Es war einfach nicht mehr drin und wir hatten das entsprechende Glück, nicht noch einen Gegentreffer bekommen zu haben. Der zweite Teil der Rückrunde ist nun vorbei und wir gehen mit starken 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen in die Liga-Winterpause. Nächste Woche beginnt jedoch der Ligapokal, der innerhalb von drei Wochen eineinhalb Derbys und die Hoheimer für uns parat hält. In diesen Spielen sollten wir wieder schauen, dass unsere Mannschaftsleistung im Fokus steht und die Befindlichkeiten des Einzelnen hintenangestellt werden. Wir sind ein Team. Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen. Bad Boys für´s Leben! Alles andere bringt nur Unruhe und kostet am Ende womöglich wichtige Punkte.