Spielbericht
SV Willanzheim - FG Marktbreit/Martinsheim II 2:2 (1:2)
| Fußball - 1. Mannschaft
Wiedersehen macht Freu(n)de
Der SV Willanzheim und die FG Marktbreit/ Martinsheim trennten sich, nach dem Wiedersehen unserer beiden Ex-Marktbreiter Christian und Marco mit ihrem früheren Verein und dem Wiedereinstieg von Mario Schmitt in die erste Mannschaft, 2:2 unentschieden.
Willanzheim, 19.03.2017. Es war ein besonderes Spiel, das wir an diesem Tag gegen die FG Marktbreit/ Martinsheim antreten sollten. Nicht nur, weil unsere defensive Flügelachse um Christian und Marco ihrem alten Verein zeigen wollte, dass sie ihren Wechsel zum SV Willanzheim nicht umsonst angetreten hatte, nicht nur, weil mit unserem ersten Heimspiel der Rückrunde auch der neue Wintergarten eingeweiht werden konnte, und nicht nur, weil der Name Mario Schmitt nach langer Abstinenz mal wieder im Kader zu finden war, sondern auch, weil wir mit einem Sieg gegen unseren (beinahe)-Tabellennachbarn einen tabellarischen Befreiungsschlag aus dem Strafraum des Abstiegskampfes setzen konnten. Coach Christian brachte genau das – bis auf den Wintergarten – bei seiner Kabinenansprache auf den Punkt. Entsprechend motiviert gingen wir die Partie an, die der Schiedsrichter bei Fritz-Walter-Wetter in Willanzheim anpfiff.
Wir starteten gut in die Partie. Unser Konzept, von Anfang an Druck auf die spielstarken Gäste zu machen und so Ballgewinne und Konter zu provozieren, ging perfekt auf. Benedikt und Pascal gingen als Offensivkräfte die gegnerische Abwehrreihe früh an, sodass Eröffnungspässe für Marktbreit kaum möglich waren. Die wenigen, die durchkamen, konnte unser Mittelfeld meistens gut abfangen und in schnelle Gegenangriffe ummünzen. Nur vereinzelt kamen die Gäste vor das Tor von Giuliano, brachten dabei aber nichts Zwingendes zustande. Immer häufiger kamen wir jetzt zu gefährlichen Aktionen, die aber an ungenauen Pässen – die auf dem nassen Platz sehr leicht zu spielen waren – und Fehlschüssen scheiterten. Auch eine umstrittene Abwehraktion der Gäste auf bzw. hinter der Torlinie führte nicht zum Torerfolg. Erst in der 17. Minute konnten wir unsere Überlegenheit auf dem Feld durch einen verwandelten Strafstoß von unserem Kapitän Alex zählbar machen. Vorangegangen war dem Tor eine gute Aktion von Benedikt, der im Laufduell nur durch ein Foul von dem Innenverteidiger der Gäste gestoppt werden konnte ehe er alleine aufs Tor zugelaufen wäre. Die Führung motivierte unsere Elf nur noch mehr, was wahrscheinlich unser Fluch und Segen in der ersten Halbzeit sein sollte: wir gingen unsere Gegner nämlich ab diesem Zeitpunkt immer früher an und schafften dadurch Plätze für das spielstarke Marktbreiter Mittelfeld. Dieses wiederum konnte dadurch stichfeste, tödliche Pässe auf ihre schnellen Stürmer hinter unsere Abwehrreihen setzen. Statt so noch mehr Ballverluste zu provozieren, fanden wir uns also im Rückwärtsgang auf das eigene Tor zulaufend wieder. Es dauerte deswegen auch nicht lange, bis ein Konter über unsere linke Abwehrseite zum ersten Torerfolg der Gäste führte: nachdem sich der Stürmer der Marktbreiter erst gut auf der Außenbahn durchgetankt hatte, fehlte es ihm darauf (Anm. der SVW-Red.: leider) auch nicht an Übersicht, um dem mitgelaufenen Christoph Spörer auf Höhe des Strafraumes den Ball perfekt auf den Schlappen zu legen. Dieser packte in den Schuss seine ganze Geschwindigkeit und Kraft rein und zimmerte Giuliano das Leder dermaßen über den Scheitel, dass dieser nicht ansatzweise die Möglichkeit hatte, seine Hände rechtzeitig hochzureißen, um den Ball abzuwehren. 1:1. Unsere Aufmunterungsrufe nach diesem Tor schienen nichts zu bewirken, denn nur kurze Zeit später drehten unsere Gäste vom Mainufer nach einer Ecke durch einen Nachschuss von Leon Gerlach das Spiel zum 1:2 aus unserer Sicht. Giuliano, der bisher ein gutes Spiel machte, rutschte der Ball unglücklich unter den Armen durch, was zu großen Teilen auch dem nassen Platz geschuldet war. Durch 2 Tore innerhalb von 5 Minuten hatten sie uns so erst einmal sprichwörtlich einen Leberhaken verpasst, von dem wir uns bis zum Halbzeitpfiff des Schiedsrichters, trotz der Einwechslung von Mario Schmitt zu seinem Re-Debut beim SVW, nicht so schnell erholen sollten.
In der Halbzeit ermahnte uns Coach Christian, wieder ruhiger und klarer zu spielen und uns auf die ersten 25 Minuten der Partie zu besinnen, in denen wir starke Offensivimpulse setzen konnten. Daran versuchten wir auch anzuknüpfen, als wir bereit für die 2. Halbzeit wieder auf den Platz gingen.
Der Beginn der zweiten Halbzeit war deckungsgleich mit dem der ersten. Wir gingen den Gegner früh an, gewannen dadurch viele Bälle und konnten gefährlich nach vorne spielen. Doch auch die Gäste kamen zu einigen Chancen, die aber durch Dieter, den man an diesem Tag häufiger horizontal als vertikal auf dem Feld sehen konnte, abgegrätscht oder von unseren Abwehrreihen geblockt werden konnten. Allmählich fing das Spiel jedoch an zu stagnieren. Grund dafür waren die gefühlten 20 Einwürfe, die sich auf unserer rechten Seite ergaben. Das Prinzip war eigentlich ganz simpel: Alex warf weit ein, Gegner kam gerade so an den Ball, Gegner konnte klären, Alex holte Ball, und das Ganze dann wieder von vorne… Auch den Zuschauern gefiel immer weniger, was sie auf dem Platz sahen. Dies war wahrscheinlich auch der Grund dafür, weshalb einige von ihnen anfingen, ihre Konzentration, in Form von mehr oder weniger nachvollziehbaren Meinungsäußerungen, auf die Arbeit des (verhältnismäßig solide pfeifenden) Schiedsrichters und die Spieler der jeweils gegnerischen Mannschaft zu lenken. Das Spiel wurde dadurch immer zerfahrener. Langsam erlangten wir aber wieder eine spielerische Überlegenheit, was nicht zuletzt guten Aktionen von unserer Offensivabteilung um Benedikt, Niklas, Pascal und Mario zu verdanken war. Auch unser Außenverteidiger und Ex-Marktbreiter Marco schaltete sich an diesem Tag immer wieder mit in die Offensive ein und kam zu guten Aktionen. Chapeau nochmal an dieser Stelle für die konstant gute Leistung über die vielen Wochen! Nach einem gut getretenen Freistoß aus dem Halbfeld, konnte schließlich Benedikt, eines McStrohmers gleich, durch einen Kopfball den gegnerischen Torwart überlupfen und netzte zum mittlerweile verdienten 2:2-Ausgleich ein. Man merkte unserer Mannschaft an, dass ihr das Unentschieden aber noch nicht so ganz schmeckte und wir gaben unser Bestes auch weiterhin mutig nach vorne zu spielen, doch man merkte uns ebenso an, dass langsam die Luft raus war. Beide Mannschaften brachten den Ball nun nicht mehr konsequent aus den Mittelfeld auf die Sturmreihen raus und so plätscherte das Spiel größtenteils vor sich hin. Erst gegen Ende setzten wir noch einmal zu einem Endspurt auf das Tor der Marktbreiter Gäste an, doch etwas Zählbares konnten wir nicht mehr verbuchen. So endete die Partie 2:2 unentschieden.
Ein Remis, das keiner Mannschaft bei der aktuellen Tabellenkonstellation so wirklich half. Dennoch fühlte sich das 2:2 aus unserer Sicht wohl etwas mehr nach einer Niederlage an, denn wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft, was sich nicht nur an den Chancen, sondern auch an der spielerischen Überlegenheit zeigte. Doch am Ende hilft im Fußball das alleine nicht und so gingen beide Mannschaften mit dem Unentschieden nach langem Wiedersehen versöhnlich auseinander.