Spielbericht

SV Willanzheim : TSG Sommerhausen 4:1 (0:1)

| Fußball - 1. Mannschaft



Es berichtet Kilian Wolbert


Diesen Sonntag war die TSG Sommerhausen im SVW Sportpark am Kapellenweg zu Gast und schon vor dem Spiel wurde unter den Zuschauern spaßeshalber nach dem 5:0, 4:0 und 3:0 der letzten Wochen, ein 2:0 Erfolg erwartet. Nach drei Siegen aus den letzten drei Spielen und 12:0 Toren entwickelte sich in der vergangenen Woche zudem ein regelrechter Medienhype um unsere Erste Mannschaft. Sowohl in den regionalen Printmedien, als auch Online gab es nur ein Thema: den SVW als dominierende Mannschaft in der Kreisklasse.
Es war kein angenehmer Sonntag zum Fußball spielen. Bei gefühlten 5 Grad, einigen Schauern und orkanartigen Böen, wollte ein Großteil unserer Mannschaft mit langärmeligen Trikots auflaufen. Captain Abendroth jedoch forderte Eier und führte das Team kurzärmlig auf das Feld. Lediglich unser Trainer lief mit langen Ärmeln auf, krämpelte diese jedoch aus Solidarität nach oben.

Doch abseits der optischen Merkmale bewiesen wir auch in den Anfangsminuten wie gefordert Eier. Mit viel Mut und Kreativität in der Anfangsviertelstunde fanden wir oft den Weg vors gegnerische Tor und hätten einige Male in Führung gehen können. Nach einem Solo setzte Benedikt das Leder an den Pfosten und nur wenige Minuten später ließ Niklas mit einem linken Hammer das Aluminium zittern. Es stand jedoch immer noch 0:0 und auch weiter Versuche blieben ohne Erfolg. Die nächste nennenswerte Aktion ereignete sich nach knapp 30 Minuten, als Patrick einen Gegenspieler auflaufen ließ und eine Gelbe Karte kassierte. Der folgende Freistoß aus dem Halbfeld wurde noch während des Fluges mit „Heieiei, der kommt!“ aus dem Willanzheimer West-Rang kommentiert. Leider kam es dann auch so, dass der Ball von den Sommerhäusern in unserem Kasten landete. Weitere Versuche unsererseits scheiterten wieder und wieder und kurz vor der Halbzeit musste Manu den Platz verletzungsbedingt verlassen. Genau wie im Rasen, war auch in unserem Spiel bis dahin der Wurm drin. Wir lagen zur Halbzeit zurück, obwohl die Gäste keine einzige Chance in der ersten Hälfte hatten. Nachdem sich die Spieler in der Halbzeit von den nasskalten Minuten der ersten Hälfte etwas erholt hatten, machten wir da weiter, wo wir nach dem Gegentreffer aufgehört haben. Mit viel Ballbesitz im Mittelfeld ging auch wieder nach vorne mehr, eine attraktive Halbzeit für den Zuschauer begann.  Nachdem Carlo die Kugel frei aus 11 Metern weit über die Latte setzte, netzte einige Minuten später Niklas zum 1:1 ein…und womit? Mit Recht(s). Der Schuss von Christian zuvor wurde noch pariert, doch als Niki der Ball vor die Füße sprang, schob er ihn zum längst verdienten Ausgleich ein. Wir waren wieder in der Spur. Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Einen Pass aus dem Mittelfeld machte Carlo gut fest, und steckte ihn bevor er noch gefoult wurde auf Christian durch. Dieser schaute den Tormann aus und brachte uns in Führung. Doch damit nicht genug. Wie ein weißer Brasilianer tanzte sich kurz darauf Benedikt durchs Sommerhäuser Mittelfeld und kam aus 16 Metern zum Schuss. Dieser wurde zwar gehalten, jedoch nicht fest und der Ball lag frei im 5er herum. Der anstürmende Carlo hatte das längste Bein und grätschte den Ball zum 3:1 über die Linie. Mit dieser Aktion schaffte er das, wovon sein Bruder Patrick schon lange träumt: ein Tor per Grätsche zu erzielen. Ob Carlo davon träumt mal einen Gegenspieler so umzugrätschen wie sein Bruder ist jedoch ein anderes Thema. Fakt war zu diesem Zeitpunkt auf jeden Fall, dass wir das Spiel nicht mehr aus der Hand geben würden. Auch wenn es noch einige Aktionen gab, bei der unsere Viererkette eingreifen musste, so wurde es hinten nicht mehr gefährlich. Auf der anderen Seite jedoch rollten die Angriffe und wir konnten sogar noch auf 4:1 erhöhen. Niklas bekam einen Ball auf den Flügel und ein FIFA-Kenner würde sagen, er hat am Trick-Stick gerührt, doch was zählt ist, dass er sich durchsetzte und den Ball mit Links in die Mitte schlenzte, wo Kevin, der für Manu gekommen war, die Murmel in die Maschen drosch. Daraufhin flachte das Spiel etwas ab, nur noch vereinzelt gab es einige Aktionen und Bemühungen der Mannschaften noch etwas am Spielstand zu ändern. Fast zeitgleich mit dem Schlusspfiff schoss Benni noch einmal aufs Tor. Der Schuss ging jedoch soweit über den Fangzaun, man könnte meinen es wäre ein Geschenk für unseren Vorstand Timo Engelmann gewesen. Das Spiel endete nicht wie erwartet 2:0 sondern verdient mit 4:1 für die Blau-Weißen Bomber. Nach dem Spiel ging es für die meisten Schnell bei bester Kabinenmusik unter die Dusche um sich nach dem Wetter aufzuwärmen.


FAZIT: Nach der ersten Hälfte mit den ganzen vergebenen Chancen und dem unglücklichen Rückstand, hatten wir „99 Problems“. Doch anstatt den Kopf hängen zu lassen, dachten wir uns „Let it Go“. Nach der Halbzeit wurde uns wieder bewusst „Erfolg ist kein Glück“, wir kämpften und jeder lief „500 Miles“. Auf einmal merkte man uns wieder unsere „POWER“ an. Wir trotzen dem Wetter und dem Gegner und holten uns verdient unsere nächsten drei Punkte und setzten uns mit 4 Toren innerhalb einer Viertelstunde weiter oben in der Tabelle fest. Nach diesem Starken Auftritt kann man wirklich sagen: „The cold never botherd us anyway“. „In the End“ gab es für unser Team noch eine kleine Belohnung, denn Sickershausen hatte sein Spiel verschoben und mit dem Sieg rutschen wir auf Tabellenplatz 1. Spitzenreiter, Spitzenreiter, HEY, HEY!!!