Spielbericht

SV Willanzheim : TSV Gerbrunn 4:0 (0:0)

| Fußball - 1. Mannschaft



Es berichtet Benedikt Strohmer

Nach der fulminanten Leistung in der Vorwoche gegen die Reserve der FG Marktbreit/Martinsheim waren heute die Aufsteiger aus Gerbrunn bei uns zu Gast. Nach einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage – letztere mussten wir im vorigen Heimspiel gegen Ochsenfurt hinnehmen – gegen die anderen drei Aufsteiger, wollten wir im Duell mit dem vierten Neuling natürlich die drei Punkte hierbehalten, was von außen betrachtet als Pflicht galt. Personell blieben wir fast unverändert, einzig auf Niklas, der sich quasi als Business-man auf Geschäftsreise befand, mussten wir verzichten. Dafür war Patrick nach seiner Zerrung im Gesäßmuskel mit eingelaufener Flüssigkeit wieder mit an Bord, nahm zunächst aber auf der Bank Platz. Auf eine genauere Beschreibung seiner Leiden verzichte ich hier an dieser Stelle. So stand mit Kevin für Niklas auf der rechten Flügelposition nur ein neuer Mann in der Startelf. Eine größere Veränderung stellte sowohl der Tag, als auch die Uhrzeit dar, an dem das Spiel stattfand. Samstag um 16 Uhr – als hätten die Leute nichts Besseres zu tun, wie zum Beispiel Bundesliga schauen oder auf einer Baustelle zu schaufeln…
Zu Beginn der Partie merkte man uns an, dass wir etwas Probleme mit dieser unchristlichen Zeit hatten. Zwar standen wir defensiv wieder einigermaßen sicher, jedoch gelang uns im Umschaltspiel nach vorne nicht sonderlich viel. Zu häufig spielten wir zu ungenau oder wieder in die gleiche Ecke, von der der Ball gerade erst kam, weshalb es uns nicht gelang, wirklich Kontrolle über die Partie zu bekommen. Auch fehlte es uns an Bewegung im Mittelfeld und im Sturm, um Räume zu schaffen. Allerdings war Gerbrunn auch nicht die Torgefahr in Person und so entwickelte sich zunächst kein ansehnliches Spiel. Nach knapp einer viertel Stunde mussten wir zum ersten Mal wechseln, da unser Kapitän Philipp unglücklich mit Christoph zusammengestoßen ist und sich dabei an der Schulter verletzt hat. Für ihn kam Patrick in die Partie. Ab und zu konnten wir mit fortlaufender Spieldauer Umschaltsituationen besser ausspielen, wodurch wir zu einigen wenigen Torchancen kamen. Zwei Mal wurde Carlos aufgrund von vermeintlicher Abseitsposition vom Unparteiischen zurückgepfiffen und manch einer hatte sich dabei den Videobeweis gewünscht, da unser Topstürmer in beiden Aktionen nur noch den gegnerischen Keeper vor sich gehabt hätte. Hätte hätte – Fahrradkette. Auch bei der nächsten Situation wäre er einschussbereit gewesen, als ein Verteidiger gerade noch so einen Querpass zur Ecke klären konnte. Defensiv wurden wir zwar immer wieder gefordert, waren aber auch größtenteils zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten wir noch eine letzte Möglichkeit um in Führung zu gehen, als Domi nach einem Solo von Benni im Sechzehner zum Schuss kam, sein Ziel aber leider knapp verfehlte. So ging es mit einem durchaus verdienten 0:0 in die Halbzeit.
In der Kabine sprachen wir die Punkte an, die wir in der zweiten Hälfte unbedingt besser machen mussten. Mehr Laufbereitschaft, mehr Konzentration und besonders mehr Biss war gefordert. Wir einigten uns darauf, vor allem die nächsten 15 Minuten verstärkt Druck auf die Gäste auszuüben, um sie so zu Fehlern zu zwingen. Für Kevin kam Manu in die Partie. In der 54. Minute schien unser Plan aufzugehen. Nach Doppelpass von Domi und Benni wurde unser Linksaußen regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht, weshalb der Schiedsrichter gar keine andere Wahl hatte, als auf den Punkt zu zeigen. Elfmeter sind eine Sache für Mr. Penalty alias Alex Flennert, der souverän verwandelte. Das war die Führung für uns und sie tat uns im folgenden Spielverlauf sichtlich gut. Sie gab uns Sicherheit in unseren Aktionen und da Gerbrunn nun etwas mehr machen musste, als nur Defensiv stabil zu stehen, boten sich für uns Räume. Und Raumdeuter haben wir da vorne genug. Nach einem abgefangenen Ball spielten wir schnell in die Spitze zu Benni, der zwar zunächst am Torhüter scheiterte, den Nachschuss aber getreu dem Motto „Hauptsache drin dat Ding!“ mehr oder weniger sicher versenkte. 2:0, läuft doch! Danach dezimierten sich die Gerbrunner selbst, denn einer ihrer seinen sah innerhalb von nur fünf Minuten die Ampelkarte. Die Überzahl konnten wir dann auch gleich nutzen. Nach schönem Zusammenspiel von Carlos und dem inzwischen eingewechselten Mario, war es wiederum Benni, der diesmal nur noch den Fuß hinhalten musste. Der Endstand war das allerdings immer noch nicht, da eben genanntem Mario sogar noch das vierte Tor unsererseits gelang. Und selbst jetzt hatten wir noch Chancen, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben, ließen aber Gnade vor Recht walten, da wir ob unserer Spielfreude und Selbstlosigkeit, nicht immer den direktesten Weg zum gegnerischen Gehäuse suchten. Außerdem passte ein 4:0 besser in unser Liederrepertoire, das am Abend noch die Ohren der Hellmitzheimer erhellen sollte. Dann war Schluss! Der zweite Sieg in Folge war perfekt, die Defensive stand wieder sicher und der Offensive genügte eine gute Halbzeit, um unsere Tordifferenz aufzupolieren.
Großartig ausruhen ist jedoch nicht, denn schon am Dienstag geht es zu unseren Nachbarn aus Mainbernheim, mit denen wir sicherlich noch ein Hühnchen zu rupfen haben. Mit einer ähnlichen Leistung wie in Halbzeit zwei, sollte ein Sieg im kleinen Derby aber allemal drin sein.

Ach ja, nach dem Erfolg gegen Gerbrunn ging es wie bereits angedeutet nach Hellmitzheim auf Kerm, wo die dritte Halbzeit stattfand. Obwohl der ein oder andere ziemlich im Eimer war, kümmelte uns das recht wenig und wir feierten uns und unseren Sieg bei Bier, Spezi und fränkischen Spezialitäten bis tief in die Nacht hinein. So begann der Tag mit Schaufeln und endete mit Schäufele – so muss das sein!