U9 als Einlaufeskorte beim 1.FC Nürnberg am letzten Spieltag

| Fußball - U9

Die Freude war riesig als den Spielern der U9 mitgeteilt wurde, dass der SVW als Einlaufeskorte in Nürnberg auftreten soll. Wer bekommt wem an die Hand, „ich will den Schäfer“, „nee den Polter“, „bekommen wir ein echtes Trikot“, „wie viele Zuschauer sind da“, „darf der Papa mit“ – Fragen über Fragen und erst mal keine Antworten, denn auch für die Betreuer war das absolutes Neuland.
16 Kinder umfasst die erweiterte U9 und da ging es dann schon los. Wen zu Hause lassen? Also haben wir als erstes Mal unsere Jugendkasse geplündert, dank den Kaffee- und Kuchenaktionen zu unseren Heimspielen war da einiges drin. Und die Nürnberger hatten sich bereit erklärt Karten für denselben Block zu hinterlegen.
Also konnten alle Kinder mit, die U9er welche ganzjährig bei Training und Spiel dabei waren sollten einlaufen, die anderen dürfen mit und müssen nix zahlen. Nun wurden noch die Karten für Eltern nachbestellt und so setzte sich am 18.05. ein Tross aus über 40 Personen Richtung Nürnberg in Bewegung.

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Erste Herausforderung Bahnhof Iphofen. Keiner hatte mit gerechnet, der Zug umfasste nur wenige Hänger und die waren bis zum Bersten voll mit Fußballanhängern. Also, alle Kinder reingequetscht, Betreuer dazu, die Eltern mussten mit dem nächsten Zug fahren!
Die Kinder schafften es sogar, dass sie von einem Teil der mitgereisten Fans im Zug besungen wurden, typische Fangesänge wurden einfach auf SVW umgedichtet! In Nürnberg angekommen fanden wir Chaos vor – feiernde Fans, extreme Menschendichte und verspätete Züge, na die Bauern eben in der großen Stadt.
Schnell in die S-Bahn eingestiegen und beim durchzählen wurde festgestellt:  Wir haben einen verloren. Aber es war kein Kind, es war unser Betreuer Christian „Chrissy“ Kümmel. Dezimiert um Eltern und einen Betreuer kamen wir endlich am Stadion an und alle hatten Hunger und waren durstig. Also – Brotzeit raus (Bockwurst, Wiener, Brötle, Kinderriegel und Saft) und in der Zwischenzeit hektische Telefonate mit den Versprengten. Irgendwann waren wir wieder vollzählig (lasst Euch mal Chrissys wilde Geschichte erzählen) und satt.

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Auf zur Marketingabteilung des 1.FCN! Und da standen auch schon die anderen Einläufer, mit denen wir uns gleich auf Anhieb super verstanden. Es handelte sich um die Sportfreunde des ASV Nürnberg, die mit ihrer U9 genauso happy und aufgeregt waren wie unsere Jungs und Mädels. Bevor wir nun von den Nürnbergern in Empfang genommen wurden, kaperten wir kurzerhand noch ein Polizeieinsatzfahrzeug und überrumpelten mit dieser Aktion auch die ganz harten Kerle der Einsatzpolizei, welche sich aber schlussendlich gaaanz locker zeigten.

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Nun durften wir in die heiligen Hallen, vorbei an grimmig schauenden Ordnern. So leise hatte ich unsere U9 noch nie erlebt, bis zur Umkleide traute sich keiner etwas zu erzählen, zu groß war der Eindruck über Fotos von Spielern glorreicher Zeiten an den Wänden.

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Vor Ort nahm sich dann der verantwortliche Marketingleiter der Sache an, „Andre heiße er“ und „wir bekommen das locker hin, seid Ihr brav dürft Ihr Trikotset behalten – aber nur dann!“
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Also wurden alle eingekleidet, in Mannschaftsstärke die Toilette gestürmt (man waren wir aufgeregt, am meisten noch die Betreuer) und dann durften die Zwerge mit Andre ins Stadion. Leider mussten wir Trainer in der Katakombe bleiben und unsere Kidds durften den Profis beim warmmachen zusehen, nur 20 Meter entfernt! Da standen die Münder offen, beim Ballhochhalten gab es Szenenapplaus.
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Und nun war es soweit, Andre nahm alle Kidds und brachte sie in den Tunnel. Und da standen dann schon die „echten“ Profis, in Fleisch und Blut und zum Anfassen. Da wir rechts im Tunnel standen und die Bremer Spieler sich da aufstellten, hatten wir also die Ehre mit den Bremern zu laufen. Egal – das waren die die man aus der Sportschau kennt! Und nun „in echt“! Der Hammer! Kurzer Smalltalk – „ wie heißt Du, hast Du das schon mal gemacht, wo kommst Du denn her“ und zu den Klängen der FCN-Hymne traten sie Hand in Hand mit den Spielern von Werder Bremen aus dem Tunnel und betraten unter lautem Jubel den Rasen und begrüßten die knapp 47000 (!) Zuschauer.

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Ein ganzer Tag für diese wenigen Sekunden, aber jeder strahlte im Kreis. Nun ein kurzer Spurt zu den Betreuern und dann war die ganze Anspannung weg, jetzt redeten alle durcheinander, jeder wollte mitteilen was  er erlebt hatte. „Der Petersen hat mich das gefragt“, „der Clemens Fritz hat das gemacht“, usw., usw.

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Kurz still wurde es noch als der Andre dann nochmals das Wort hatte: „Ihr wart voll brav – Ihr dürft die Trikots, Hosen und Stutzen behalten und bekommt noch jeder ein Geschenk“ – da war die Freude groß. Wieder umgezogen schnell auf unsere Plätze in die Südkurve und gleich drauf viel auch schon das erste Tor. Unter uns sangen sich die Bremer die Seele aus dem Leib, rechts von uns hielten die Ultras aus Nürnberg dagegen und das Ergebnis, ein 3:1 machte bei strahlendem Sonnenschein den Tag perfekt. Von den letzten Cents aus der Jugendkasse wurden noch Spezi gekauft und dann verabschiedeten sich die Nürnberger und Bremer Spieler von ihren Fans – war ja der letzte Spieltag.

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Nun mussten wir nach Hause und in total überfüllten Zügen kamen wir auch abends gegen 20 Uhr an, glücklich, zufrieden und total platt!

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