Spielbericht
12. Spieltag: SV Willanzheim - FG Goßmannsdorf/Tückelhausen 6:3 (2:1)
| Fußball - 1. Mannschaft
Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen aus dem Iphofen-Spiel gingen wir die sonntägliche Aufgabe hochmotiviert an. Wir wollten dem Tabellenletzten früh aufzeigen, dass die Punkte heute ohne Zweifel in Willanzheim bleiben würden und auch unserem ehemaligen Trainer Gerd eine funktionierende und starke SVW-Mannschaft präsentieren.
Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Felix rutschte Dominik in die ansonsten im Vergleich zur Vorwoche unveränderte Mannschaft. Wir legten von Beginn an ein gutes Tempo hin und kamen sofort gut ins Spiel. Unsere schnellen Stürmer stellten die gegnerischen Verteidiger vor große Probleme und so kamen wir mit dem ersten guten Angriff auch gleich zum 1:0. Markus war auf rechts durchgestartet und flankte den Ball scharf und flach in die Mitte, Artur stand am langen Pfosten goldrichtig und vollendete überlegt.
Mit zunehmender Spieldauer verloren wir ein wenig die Kontrolle über das Spiel und die Gäste wagten sich langsam auch über die Mittellinie, machten aber – verständlicherweise – einen extrem verunsicherten und nervösen Eindruck. Nach einem der vielen Ballverluste der FG im Vorwärtsgang schnappte sich unser Kapitän das Leder, zog in den Strafraum und wurde von zwei Verteidigern in die Zange genommen und zu Fall gebracht. Elfmeter? Nein! Der Schiedsrichter traute sich (noch) nicht, auf den Punkt zu zeigen und entschied auf Eckball. Doch nur kurz darauf entschied der Unparteiische völlig zurecht auf einen Freistoß in aussichtsreicher Position für uns, nachdem Dominik im Zweikampf nur durch ein Foul zu bremsen war. Manuel schnappte sich das Leder und brachte den Ball in die Mitte. Der wurde immer länger, segelte über den Pulk von Spielern hinweg und fand schließlich den völlig frei stehenden Sebastian, der per Kopf einnetzte – 2:0, alles lief nach Plan.
Wir schienen heute wieder einen sehr guten Tag zu erwischen und es sah auch danach aus, dass wir den Gästen den Zahn schon früh gezogen und den Widerstand gebrochen hätten. Doch wir luden die Goßmannsdorfer förmlich ein, den Anschluss wiederzufinden. Nach einem katastrophalen Abwehrfehler konnte ein Gäste-Stürmer den herauseilenden Steffen umspielen und den Ball ins verlassene Tor schieben. Nur noch 2:1, und das, obwohl wir eindeutig überlegen waren. Mit dem Treffer kehrte das Selbstvertrauen in die Köpfe der FGler zurück, sie kämpften und rannten nun mehr, da sie die Chance witterten, heute endlich wieder einmal zu punkten. Wir taten uns nun schwerer, dagegenzuhalten, gerieten allerdings nur selten unter Druck, da die Gäste im Spiel nach vorne noch zu überhastet und unpräzise agierten. Auch bei uns schlich sich wieder einmal der Schlendrian ein, so dass es uns bis zum Pausenpfiff nicht mehr gelang, einen weiteren Treffer nachzulegen.
Nach dem Wiederanpfiff suchten wir sofort den Weg nach vorne, kamen allerdings nur zu kleineren Möglichkeiten, die der starke Keeper der FG allesamt vereiteln konnte. Jedoch schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Treffer für uns fallen würde. Und nach einer beherzten Einzelaktion von Markus war es schließlich so weit. Der Schiedsrichter entschied (zugegeben: zu Unrecht!) auf Strafstoß für uns, der heftige Protest auf Seiten der Gäste traf auf stumme Ohren beim Unparteiischen, der uns den in der ersten Hälfte verweigerten Strafstoß nun förmlich schenkte. Alexander ließ sich nicht lange bitten und verwandelte gewohnt sicher ins rechte obere Eck.
Nun galt es für uns, sofort nachzulegen, um alle Zweifel an unserer Überlegenheit auszuräumen. Manuel H. traf nach einem herrlichen Zuspiel von Artur nur das Lattenkreuz, den harten Schuss hätte der Keeper wohl nicht einmal gesehen. Das 4:1 war somit aufgehoben – nicht aber aufgeschoben, denn nur kurze Zeit später war wieder der agile und heute brandgefährliche Artur zur Stelle. Manuel S. setzte sich im Zweikampf durch, zog in den Strafraum, legte quer auf unsere Nummer 10, die das Leder im langen Eck versenkte.
Mit dieser komfortablen Führung im Rücken ließen wir die Zügel nun wieder etwas lockerer und wurden prompt für unsere Nachlässigkeit bestraft. Nach einem langen Freistoß nutzte ein Gäste-Stürmer ein Missverständnis zwischen Steffen und Alexander, die sich jeweils auf den anderen verließen, um zum 4:2-Anschlusstreffer einzunicken.
Fünf Minuten später der nächste Schock. Nach einem Tohuwabohu in unserem Strafraum legte ein Spieler der FG den Ball an den Fünf-Meter-Raum zurück, wo sein Teamkamerad nur noch einschieben musste. Nur noch 4:3, das Spiel war – völlig unnötigerweise – wieder offener als es hätte sein dürfen.
Wir waren nun gezwungen, wieder mehr zu tun, denn die Goßmannsdorfer bekamen nun noch einmal eine zweite Luft. Sie spürten, dass mit etwas Glück heute vielleicht doch noch ein Punkt oder gar mehr für sie herausspringen könnte. Wir kamen mit dem Druck allerdings gut klar und gewannen schnell wieder die Oberhand gegen die nun verstärkt mit unfairen Mitteln kämpfenden Gäste. Eine Vielzahl von Freistößen war die Folge, die allerdings entweder im letzten Moment geklärt, oder im Falle des eingewechselten Sascha, der nach einigen Wochen verletzungsbedingter Pause, sein Comeback feiern durfte, knapp vergeben wurden.
So dauerte es bis zur Schlussviertelstunde, bis Artur uns mit seinem dritten Treffer am heutigen Tag aufatmen ließ. Nach einer schönen Passstafette über Markus und Simon gelangte der Ball schließlich auf die rechte Außenbahn zu Manuel H., der den Ball in die Mitte flankte. Am langen Pfosten fiel dieser schließlich Artur vor die Füße, der das Leder in die Maschen wuchtete. In den letzten Minuten versuchten die Gäste noch einmal alles und warfen dabei nahezu das gesamte Spielermaterial nach vorne, was uns Raum für Konter bot. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite wurde Sascha in der Mitte (wohl in Abseitsposition stehend) angespielt. Im ersten Versuch scheiterte er noch am Torhüter, wurde dann allerdings regelwidrig gestoppt. Der Schiedsrichter entschied hier nun völlig zurecht auf Strafstoß, den der Gefoulte selbst zum 6:3-Endstand verwandelte.
Nun, wie soll das Fazit nach diesem Spiel ausfallen? 6:3 gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten. Kein Ergebnis, mit dem man sich rühmen sollte, denn es wurden heute wieder einige Fehler gemacht, die es dringend abzustellen gilt, da nicht anzunehmen ist, dass es uns gegen den FC Ochsenfurt oder Erlach, schon gar nicht gegen Sonderhofen, mit dem Toreschießen so leicht gemacht werden wird wie heute.
Der Plan: Mund abputzen und weitermachen, die Serie ausbauen und zur Winterpause wieder von weiter oben in der Tabelle grüßen. So einfach ist das.