Spielbericht

17. Spieltag: SV Willanzheim - FV Schwarzenau/Stadtschwarzach 0:2 (0:1)

| Fußball - 1. Mannschaft

Enttäuschend. Bitter. Unerwartet, jedoch nicht unverdient. Die Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den Tabellennachbarn aus Stadtschwarzach und Schwarzenau tut gerade unter Einbezug der eben genannten Adjektive besonders Weh – gerade, weil sie so treffend passen. Nach einer spielerisch schwach geführten Partie stehen wir mit dem Rücken zur Wand und nur noch einen Punkt vor dem Relegationsplatz.

 

Trotz einiger verletzungsbedingter Spielerausfälle traten wir mit einer guten Truppe an, die am Mittwoch immerhin mit 3:2 auswärts bei einem Kreisligisten gewinnen konnte. Wir waren jedoch gewarnt, da unser Gegner ebenfalls mit 2:1 gegen Kirchschönbach/Prichsenstadt in der Vorbereitung siegen konnte. Wir nahmen uns vor, den – vor allem in den Defensivreihen – physisch starken Gegner in Bewegung und so in Verlegenheit zu bringen. Der Platz befand sich in für diese Jahreszeit und die Wetterumstände der letzten Wochen in einem hervorragenden Zustand, einem guten Fußballspiel sollte also eigentlich nichts im Weg stehen.

Nun ja, eigentlich. Denn von der ersten Minute an zeigten nur die Gäste den unbedingten Willen, die Zweikämpfe anzunehmen, ein Risiko zu gehen und das Spiel zu gewinnen. Wir hielten nicht richtig dagegen und liefen meist hinterher. Die Anfangsphase wurde vor allem von Fouls und Nickligkeiten auf beiden Seiten dominiert, das erste Ausrufezeichen setzten jedoch noch wir, als Artur nach einer knappen Viertelstunde eine schöne, aber schwer zu verwertende Flanke aus einem schweren Winkel nur an den Pfosten köpfen konnte.

Fortan taten wir uns immer schwerer, gefährlich vor das Gäste-Tor zu kommen. Stattdessen verlagerten diese das Spiel immer mehr in unsere Hälfte und nach einer Reihe kleinerer Gelegenheiten fiel in der 25. Minute der verdiente Führungstreffer für den FV Schwarzenau/Stadtschwarzach, da dieser einfach mehr investierte und sich aufgrund unseres schlechten Abwehrverhaltens – angefangen schon im Mittelfeld – selbst belohnte.

In der Folgezeit fingen wir uns ein wenig, unsere langen Bälle endeten aber nahezu immer an der Stirn eines bulligen FV-Verteidigers, der das Leder wuchtig in unsere Hälfte zurückköpfte, was weniger schlimm gewesen wäre, wenn uns diese „zweiten Bälle“ gehört hätten. Doch auch hier präsentierten sich die Schwarz-Weißen wacher und aggressiver, sodass wir meist zum Zuschauen verdammt waren.

 

In der Pause versuchte uns der Coach neu einzuschwören. Es galt, die ersten 45 Minuten hinter uns zu lassen und zu vergessen, sowie hinzunehmen, dass der Gegner bisher die bessere Mannschaft war. Dies zu ändern, darin bestand nun die Aufgabe für die zweite Hälfte, für die wir uns vornahmen, mehr Bewegung und eine größere Ballsicherheit in unser Spiel zu bringen und uns auf unsere Stärken zurückzubesinnen beziehungsweise darauf, was am Mittwoch gegen Kirchschönbach/Prichsenstadt zum Erfolg geführt hatte.

 

Obwohl es uns nicht gelang, alle taktischen Vorgaben umzusetzen, konnten wir den zweiten Durchgang nun etwas ausgeglichener gestalten und kamen vor allem in der Schlussphase der Partie aufgrund leichter Vorteile, was die Fitness anging, zu Einschussmöglichkeiten. Hier muss man allerdings auch eingestehen, dass der Laufaufwand, den die Gäste zuvor betrieben hatten, den unseren bei weitem überstiegen hatte.

Dass wir dennoch keinen Punkt holten, lag daran, dass wir einfach nicht die nötige Präzision in unsere Aktionen bekamen und viele Bälle zu einfach hergaben und bei Ballverlusten nicht energisch genug nachsetzten.

So auch beim zweiten Gegentreffer, als einer der Gäste-Stürmer mit Anlauf aus dem Mittelfeld einfach an drei von unseren Spielern – ja, man muss es so drastisch ausdrücken – „vorbeispazierte“ und aus knapp 18 Metern trocken abzog und ins lange Eck vollendete.

Positiv war allerdings, dass wir nicht aufsteckten und weiterhin versuchten, den Gäste-Keeper irgendwie zu überwinden, doch war auch das Glück an diesem Tag einfach nicht auf unserer Seite.

 

Am Ende stehen wir wieder einmal mit leeren Händen da und mit der Erkenntnis, dass heute wohl einfach nicht mehr drin war – zumindest nicht mit der gezeigten Leistung und dem erbrachten Einsatz. Für die folgenden Wochen muss vor allem der Wille wiedergefunden werden, der Ehrgeiz und einfach die „Geilheit“ auf Tore, Erfolgserlebnisse und Siege, denn in der momentanen Situation zählt nichts mehr als Punkte – egal wie!