Spielbericht

18. Spieltag: SV Willanzheim - SV Gaukönigshofen 2:1 (1:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Mit einer starken kämpferischen und mannschaftlich sowie individuell verbesserten Einstellung und Laufbereitschaft sowie einer Portion Glück gelang uns am vergangenen Sonntag ein unerwarteter, überraschender und gerade deswegen umso erfreulicherer Heimsieg gegen den Drittplatzierten und „Angstgegner“ aus Gaukönigshofen. Der Abstand auf den Relegationsplatz ist wieder größer geworden, allerdings immer noch alles andere als beruhigend. Von den nächsten vier Spielen geht es in dreien gegen unmittelbare Tabellennachbarn, gegen die wir ein bestmögliches Ergebnis erzielen müssen, um den Blick wieder ausschließlich nach vorne richten zu können.

 

Das Wetter bot die Grundlage für einen perfekten Fußballnachmittag – strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen lockten eine ganze Menge Zuschauer an den neuen Sportplatz. Nun war es an uns, die Scharte der vergangenen Woche auszuwetzen und den Fans einen würdigeren Auftritt als gegen Schwarzenau/Stadtschwarzach zu präsentieren. Unter der Woche hatten wir im Training bereits an unserer Defensivleistung und -taktik gefeilt, da uns mit dem SV Gaukönigshofen eine offensiv wie defensiv starke Mannschaft erwartete. Wir wollten uns vor allem auf das Kontern verlegen und hinten so wenig wie möglich zulassen. Der Coach übernahm den Posten des Liberos selbst, sodass Alex ins Mittelfeld rücken konnte. Sascha saß zum ersten Mal seit Wochen wieder auf der Bank, dafür fiel Kapitän und Geburtstagskind Markus verletzungsbedingt aus. Ein besseres Geschenk als einen Sieg am heutigen Tage hätten wir ihm also nicht machen können.

 

Von Beginn an entwickelte sich eine offene Partie, in der beide Mannschaften mutig nach vorne spielten. Nachdem ein SVG-Verteidiger eine Flanke nur auf Kosten eines Eckballs klären konnte, schnappte sich Artur das Leder, jagte es scharf durch den Fünfer der Gäste und fand am langen Pfosten mit dem Trainer einen dankbaren Abnehmer. Ein frühes 1:0, besser hätte es nicht laufen können.

In der Folgezeit entwickelte sich ein offenes, körperlich anstrengendes Spiel, beide Mannschaften betrieben einen hohen Laufaufwand. Spielerisch wussten die Gäste aber noch eher zu überzeugen und kamen vor allem über die Außenbahnen oft in gefährlichen Positionen zum Flanken. Unsere kopfballstarken Verteidiger hatten dem allerdings immer noch etwas entgegenzusetzen. Aufgrund verschiedenster Verletzungen und/oder blutender Wunden, mussten wir die meiste Zeit allerdings in Unterzahl agieren, zudem verletzte sich Torhüter Steffen bei einem Zusammenprall so schwer, dass er nicht weiterspielen konnte. Für ihn sprang Kilian ein, der eine Woche „Heimaturlaub“ gebucht und vor dem Spiel bereits bei der Reserve zu Null gespielt hatte. Zudem mussten Johannes, der noch vom letzten Training angeschlagen war, und Sergej noch vor der Pause ausgewechselt werden, so dass wir bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft hatten.

Kilian fügte sich jedenfalls gleich prächtig in die Partie ein, als er einen aus kürzester Distanz abgegeben Schuss noch parieren konnte. Zudem strahlte er über seine gesamte Einsatzzeit hinweg viel Ruhe und Sicherheit aus und gab uns den nötigen Rückhalt.

Mit einer starken und konzentrierten Defensivleistung „retteten“ wir unsere knappe Führung schließlich in die Halbzeitpause, in der wir uns vornahmen, an unsere eigene Stärke zu glauben und uns die bisher gezeigte Leistung nicht selbst kaputt zu machen oder machen zu lassen.

 

In der zweiten Hälfte drückten die Gäste mehr und mehr auf den Ausgleichstreffer, doch die häufigen Flanken fanden ihr Ende zumeist in den Armen von Kilian oder wurden von Dieter aus der Gefahrenzone geköpft, so dass wir insgesamt sehr stabil zu sein schienen. Nach vorne ging allerdings immer weniger, da es uns nicht gelang, den Ball lange in unseren Reihen zu halten und wir fast ausschließlich durch Standards in Tornähe kamen. Das konnte auf Dauer einfach nicht gut gehen!

Und nach einem Stellungsfehler in der Abwehr war auch der starke Kilian schließlich machtlos, als ein SVG-Stürmer eine Flanke per Volleyschuss in unsere Maschen hämmerte und – zugegebenermaßen – verdient ausglich. Das Spiel begann wieder von Neuem, wir mussten nun wieder mehr investieren, um heute mit einem oder gar drei Punkten vom Platz zu gehen.

Bei nahezu jedem waren jetzt Nervosität sowie die Angst, wieder einmal ein Spiel nach einer Führung aus der Hand zu geben, zu spüren. Nach vorne ging nur noch wenig und die Gäste drückten, da sie ihrerseits noch ihre Chance auf einen Aufstieg wahren wollten. Immer wieder schlugen sie Bälle in unseren Strafraum, doch mit vereinten Kräften schafften wir es, uns bis zur 90. Minute schadlos zu halten. Und dann kam der Moment, den wir uns die gesamte zweite Hälfte über erhofft hatten:

In der ersten Minute der Nachspielzeit pennte die Abwehr der Gäste schlichtweg, Johannes warf den Ball über die Köpfe der Violetten hinweg in den Lauf von Artur, der nach innen zog, einen letzten Verteidiger umspielte 8und kaltschnäuzig ins kurze Eck vollendete. 2:1! Die Erleichterung nach dem Tor war groß, wir lagen uns jubelnd in den Armen und zeigten die mannschaftliche Geschlossenheit, die wir zuletzt so häufig hatten vermissen lassen.

Doch noch war nicht Schluss. Nach einem Foul an der Mittellinie unmittelbar nach Wiederanstoß gab es noch einmal einen Freistoß für die Gäste. Wir verteidigten nun mit elf Mann am eigenen Strafraum, der Ball wurde getreten… aber zu kurz! Wir konnten klären und während der Ball noch in der Luft war pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und wir hatten es tatsächlich geschafft! Wichtige drei Punkte gegen den Abstieg und das gegen eine Mannschaft von der Tabellenspitze und unseren vermeintlichen Angstgegner aus Gaukönigshofen.

 

Diesen Schwung und das gewonnene Selbstvertrauen gilt es jetzt in die nächsten Spiele mitzunehmen, um die hinteren Tabellenregionen endlich langfristig zurücklassen zu können.