Spielbericht

21. Spieltag: SSV Kitzingen - SV Willanzheim 1:4 (1:2)

| Fußball - 1. Mannschaft

Ein Spielbericht von Simon Roth:

Was man im Basketball als einen „Sweep“ bezeichnet, gelang uns in dieser Saison in den Partien, die sich in der Kreisliga noch am ehesten wie ein „Derby“ anfühlten. Nimmt man das Pokalspiel hinzu, gelang es uns, gegen den SSV Kitzingen dreimal unbesiegt und als Triumphator vom Feld zu ziehen. Mit dem 2:0 im Hinspiel fing die Kreisligasaison damals auch für uns an, doch auch die drei Punkte aus dem Rückspiel waren enorm wichtig für uns, da die Konkurrenz ebenfalls ihre Hausaufgaben gemacht hatte. Dass wir am Ende gar mit 4:1 gewannen, hatte unter anderem zwei Gründe – namentlich das linke und rechte Bein Mario Schmitts, der als Sinnbild für unsere Elf (bzw. Vierzehn) an diesem Tag standen – einfach immer einen Schritt schneller als der Gegner!

Doch von vorne: Aufgrund zahlreicher Ausfälle stellt die Mannschaft sich im Prinzip in den letzten Wochen von alleine auf, vor dem Anpfiff rückte der zuletzt eingewechselte Sebastian Flennert für Mario Schmitt in den Sturm, den vor der Partie wieder Schmerzen plagten. Und das Spiel begann auch, wie eine SVW-Partie in den letzten Wochen beginnen muss. Und zwar mit einem dreimaligen „Klonk“, nämlich dem Geräusch, wenn Leder auf Aluminium trifft. Als erstes scheiterte Sebastian, nachdem er zuvor stark nachgesetzt hatte, mit einem gefühlvollen Heber an der Latte. Dann landete eine Flanke von Johannes Dorsch vom rechten Flügel auf der Querlatte. Beide Male hatte der Keeper der Hausherren nur zusehen können, wie sein Freund und Helfer, das Gestänge, ihm aus der Patsche half. Doch dass aller guten Dinge drei sind, weiß jedes Kind. Wie schon gegen die TG Höchberg II führte der dritte Aluminiumtreffer zum Erfolg. Nach einem Foul an Jonny trat Sebastian zum Freistoß an. Der Ball senkte sich hinter der Mauer und steuerte auf den Kasten zu. Der SSV-Torhüter hechtete sich verzweifelt nach dem Leder, konnte es jedoch nicht erreichen. Der Torschrei, den manche schon auf den Lippen hatten, verstummte nach dem allzu bekannten „Klonk“ und brauste erst dann wieder auf, als man sehen konnte, dass das Spielgerät schlussendlich doch den Weg über die Torlinie gefunden hatte. Auf der anderen Seite des Spielfeldes waren unser Schlussmann Simon Roth und sein Abwehrtrio um Libero Alexander Flennert keineswegs arbeits- und beschäftigungslos geblieben. Mit vereinten Kräften gelang es jedoch, das brandgefährliche Sturmduo Ketturkat/Metz unter Kontrolle zu halten – fürs erste jedenfalls.

Denn nach einem schönen Konter der Siedler setzte sich der pfeilschnelle Ketturkat auf dem rechten Flügel durch und schüttelte alle Verfolger ab. An der Grundlinie angekommen, legte er perfekt ab für den nachgerückten Bartsch, der mit einem wuchtigen Schuss in die Maschen den 1:1-Ausgleich herstellte. Nun begann die kritische Phase des Spiels, zwanzig Minuten, in denen wir unsere sonst sehr ansprechende Leistung nicht abrufen konnten. Die Siedler witterten ihre Chance und drängten auf den Führungstreffer. Zunächst versuchte es einer der beiden Sechser aus der Distanz, scheiterte aber an Simon. Dann war es zweimal Ketturkat, der den größten Unruheherd darstellte. Zunächst scheiterte er knapp mit einem wuchtigen Schuss, dann setzte er einen Fallrückzieher aus spitzem Winkel am Tor vorbei. Wir konnten von Glück sagen, diese heiße Drangperiode überstanden zu haben, als wir einen unserer mittlerweile raren Ausflüge über die Mittellinie optimal zu vollenden wussten. Manuel Stöcker bediente seinen durchgebrochenen Bruder Markus perfekt, dieser zögerte keinen Augenblick und spielte das Leder flach in die Mitte, wo der inzwischen für den verletzten Sebastian eingewechselte Mario Schmitt mit ein wenig Mühe schließlich das 2:1 erzielen konnte. Mit diesem Spielstand wurden auch die Seiten gewechselt.

Die Geschichte der zweiten 45 Minuten ist im Prinzip schnell erzählt, denn es spielte nur noch eine Mannschaft: nämlich der SVW! Wir wollten keinen Zweifel an unserer Mission Klassenerhalt aufkommen lassen und die praktisch gelaufene Saison der Siedler zu unserem Vorteil nutzen. Und so gelang uns kurz nach Wiederanpfiff durch Johannes Dorsch das 3:1, dem eine wirklich sehenswerte Kombination vorausgegangen war. Bis auf einen Freistoß aus dem Halbfeld hatten die Gastgeber keine Offensivaktionen mehr vorzuweisen, zu dominant präsentierte sich unsere Abwehrreihe. Zudem setzten wir über den mehr als nur pfeilschnellen Mario Schmitt Nadelstich um Nadelstich. Die Siedlerdefensive fand kein Mittel gegen unsere Turbooffensive und so ging dem entscheidenden 4:1 ein weiterer kraftvoller Antritt Marios voraus. Über die linke Seite enteilte er drei Gegenspielern und legte schließlich quer. Der eingelaufene Dominik Hirsch brachte den Ball dann halb im Fallen, halb im Grätschen durch die Beine des Torhüters ins Netz.

Den restlichen Spielverlauf diktierten nach wie vor wir, der Vatertag war aus Willanzheimer Sicht ein voller Erfolg. Dass Jonny noch eine hochkarätige Chance liegen ließ, fiel da auch nicht weiter ins Gewicht. Wir hatten mit diesem Sieg ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt und unsere Serie auf drei Siege in Folge ausgebaut. Jetzt haben wir noch drei Spiele, jedes ein Endspiel, die heißeste Partie dürfte aber die gegen den FC Hopferstadt werden. Totgesagte leben eben länger!