Spielbericht

25. Spieltag: FC Hopferstadt - SV Willanzheim 2:1 (1:1)

| Fußball - 1. Mannschaft

Nach den in vielerlei Hinsicht bitteren 90 Minuten gegen den Zweitplatzierten aus Hopferstadt blieben einige Spieler noch lange nach dem Spiel ungläubig auf dem Rasen sitzen. Die Enttäuschung in der Mannschaft ist groß, trotz eines guten Auftritts in der Fremde wieder einmal nichts mitgenommen zu haben. Wir waren – auch wenn es im Anbetracht der Tabelle langsam unglaubwürdig wirkt – dem FC über das gesamte Spiel hinweg eigentlich überlegen und hätten gerade in der ersten Halbzeit schon mit zwei Toren führen müssen.

 

Doch momentan fehlt uns einfach das letzte Quäntchen im Abschluss, individuelle Fehler kosten uns immer wieder Punkte und Selbstvertrauen. Wir machen aus unserer Überlegenheit momentan zu wenig, Chancen werden reihenweise verballert, weil wir die falschen Entscheidungen treffen. Zudem kam noch immenses Verletzungspech hinzu, bedenkt man, dass am Ende des Spiels drei verletzte Akteure auf der Bank saßen.

Wir hatten uns vorgenommen, die Wut, die sich aufgrund des Samstagsspiels angesammelt hatte, und die gute Leistung der zweiten Mannschaft mitzunehmen, um den Hopferstädtern das Leben schwer zu machen.

Für viele überraschend gelang das auch hervorragend. Wir drängten die Hausherren weit in ihre eigene Hälfte und setzten sie früh unter Druck. Unsere Sturmspitzen Johannes und Markus waren sehr agil und immer anspielbar. Auch Sergej und Felix schalteten sich trotz ihrer Defensivaufgaben oft mit nach vorne ein und trieben das Spiel von hinten an. Die FC-Abwehr kam kaum zur Ruhe, da die bevorzugte Spielweise der Gastgeber das unkontrollierte Schlagen langer Bälle auf ihre Sturmspitzen blieb. Unsere Defensive saß allerdings fest im Sattel, was auch ein Grund dafür war, dass wir die Zügel in der Hand hielten und das Tempo bestimmten. Nachdem wir einige Einschussmöglichkeiten liegen gelassen hatten, wurden wir quasi mit dem ersten Torschuss des FC für unsere Nachlässigkeit bestraft: Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke hob ein nicht rausgerückter Verteidiger das Abseits auf und der Stürmer der Hopferstädter wurde im Strafraum frei stehend angespielt. Das präzise Zuspiel verwertete er mit der Selbstverständlichkeit und dem Selbstvertrauen, das du als Tabellenzweiter eben hast, zum 1:0-Führungstreffer für die Schwarz-Weißen. Wir steckten den Rückschlag und -stand allerdings sehr gut weg und spielten weiter nach vorne. Und kurz darauf wurden wir für unsere Beharrlichkeit auch belohnt. Nach einem Eckball fiel dem wieder genesenen Johannes der Ball vor die Füße, der fackelte nicht lange und zog mit dem eigentlich schwächeren linken Fuß ab. Das Leder schlug unter der Latte ein und in dem Schuss selbst lag so viel Wille und Einsatz, dass wir motiviert waren, vor der Pause noch in Führung zu gehen. Unsere Offensivbemühungen verloren allerdings etwas an Präzision, so dass wir nicht mehr ganz so oft vor das gegnerische Gehäuse kamen, die Partie aber dennoch kontrollierten.

 

In der Pause nahmen wir uns vor, schnell in Führung zu gehen und vor allem unsere Konterstärke auszuspielen. Nachdem Stefan verletzt ausgeschieden war, stand mit Artur ein weiterer pfeilschneller Mann auf dem Platz, der gegen die kantigen und ungelenkigen FC-Verteidiger für Unruhe sorgen sollte.

 

In den zweiten 45 Minuten verflachte die Partie jedoch zunehmend und wir spielten auch nicht mehr mit der letzten Konsequenz nach vorne. Ungewöhnlicherweise waren wir heute vor allem nach Standards gefährlich, die der FC-Keeper jedoch mitunter überragend vereitelte, als er einen gut getretenen Freistoß von Alexander gerade noch um den Pfosten lenken konnte. Wir versuchten allerdings weiterhin alles, um uns in eine bessere Lage zu bringen. Die Gastgeber verlegten sich auf das Verteidigen. Man spürte nicht wirklich einen unbedingten Willen, sich für einen möglichen Aufstieg anzustrengen. Doch letzten Endes kam es so, wie es viele befürchtet hatten. Eine Kette individueller Fehler im Zweikampfverhalten verhalf dem bulligen FC-Stürmer zu einem ansehnlichen Solo, das er schließlich abgebrüht mit dem linken Fuß vollendete – 1:2 und nicht mehr lange zu spielen.

Wir warfen noch einmal alles nach vorne, doch am Ende fehlten die Kraft und das Durchsetzungsvermögen für einen Punktgewinn.

  So ist es mehr als schade und ärgerlich, dass wir wieder einmal mit leeren Händen da stehen, die eigentlich prall gefüllt sein sollten. Aber es bringt uns nichts, vergebenen Chancen und verlorenen Punkten nachzutrauern. „Weiter, immer weiter.“ Den Blick nach vorne richten. Den Kopf nicht in den Sand stecken. Irgendwann werden wir belohnt. 20 Euro ins Phrasenschwein. Zwei Worte dürften für das kommende Spiel motivierend genug sein: Derby. Iphofen.