Spielbericht

28. Spieltag: SV Willanzheim - FC Ochsenfurt 0:2 (0:0)

| Fußball - 1. Mannschaft

Frustrierend. Mit diesem Wort ist das Heimspiel gegen den FC Ochsenfurt eigentlich ausreichend beschrieben. Aber der Vollständigkeit halber gehe ich natürlich noch genauer auf die 90 Minuten ein, die wir den Zuschauern beim letzten Heimspiel boten. Mit 0:2 unterlagen wir den Gästen aus der Zucker-Stadt, die ohne ihren Trainer Ali Akdeniz spielten, uns aber dennoch überlegen waren – weil sie ihre Chancen nutzten.

 

Was wurde in den vergangen Monaten und Jahren immer auf die Abwehr und auf Abwehrfehler geschimpft? Und gerade in der Rückrunde stand diese Abwehr eigentlich (fast) immer sattelfest und ließ nur wenige Gegentore zu. Sorgenfalten treibt einem vielmehr das Offensivspiel auf die Stirn. Zum wiederholten Male schafften wir es nicht, einen eigenen Treffer zu erzielen. Und – bestechende Logik! – wer kein Tor erzielt, kann auch nicht gewinnen. Und am Ende gewinnt die Mannschaft, die ihre Chancen am besten nutzt. Und im speziellen Fall der Ochsenfurt-Partie die Mannschaft, die ihre Elfmeter verwandelt.

 

Wir hatten uns vorgenommen, den Schwung aus den letzten beiden Siegen mitzunehmen und uns bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Saison endlich in gesichertes Fahrwasser zu manövrieren. Nachdem wir personell keine weiteren Mängel zu beklagen hatten, gingen wir auch mit einer guten Stimmung und Erwartungshaltung in die Partie, die zunächst auch gar nicht gedämpft werden sollte. Denn vom Anstoß weg waren wir den Gästen – wenn auch nur minimal – überlegen und ließen das Leder besser laufen. Die FCler versuchten ihrerseits häufig, in direkten Duellen und Zweikämpfen zum Erfolg zu kommen. Unseren ersten vernünftigen Angriffszug konnte Sergejs Gegenspieler schließlich nur durch ein Foul am selbigen verhindern. Zum fälligen Strafstoß trat Alexander an, der bisher fehlerfrei vom Punkt geblieben war. In bester Nuri-Sahin-Manier setzte er den Elfmeter allerdings zu hoch an und sein Schuss streifte nur die Oberkante der Querlatte. Wir hatten also wieder einmal eine große Chance zum Spielbeginn liegen lassen und konnten nur hoffen, dass sich das nicht rächen würde. Die Ochsenfurter schienen durch diese Schrecksekunde aufgewacht zu sein und nahmen nun aktiver am Spielgeschehen teil, erarbeiteten sich nun auch eigene Gelegenheiten, die allerdings meist vor dem Abschluss ihr Ende fanden.

Kurz vor der Pause durfte sich Sergej dann frühzeitig verabschieden. Nach einem übertriebenen Einsatz stellte ihn der Schiedsrichter mit Gelb-Rot vom Platz – obwohl er ganz klar den Ball gespielt hatte. Umso ärgerlicher war damit eigentlich die erste Verwarnung, die er sich durch Motzen nach gegnerischem Foul geholt hatte. Momentan holen uns unsere Disziplinlosigkeiten einfach ein.

 

Mit einem wenig aufregenden, aber spannenden 0:0 ging es schließlich in die Pause, in der wir uns klar machten, dass wir auch zu zehnt heute die Chance bekommen würden, den sprichwörtlichen Sack zuzumachen und die kommenden Aufgaben aus einer entspannten Position heraus angehen zu können.

 

Doch nicht lang nach Wiederanpfiff setzte es den befürchteten Nackenschlag. Ein FCO-Stürmer wurde in unserem Strafraum zu Fall gebracht und der Schiedsrichter entschied zum zweiten Mal in dieser Partie auf Strafstoß. Insgesamt betrachtet muss man sagen, dass der Unparteiische viel zu oft im Fokus stand, was nicht für eine gute Leistung spricht. Wie dem auch sei – der Ochsenfurter Schütze präsentierte sich als sicher vom Punkt und verwandelte zur 1:0-Führung. Gezwungenermaßen investierten wir nun wieder mehr in unser Offensivspiel, bekamen aber nicht wirklich Zugriff und scheiterten meist beim vorletzten oder letzten Pass. Wenn wir dann mal durch waren, fehlte schlicht und ergreifend die Präzision. Zudem vereitelte der Referee mit einigen zweifelhaften Abseits-Entscheidungen mögliche Gelegenheiten zum Ausgleich.

  In der Schlussphase warfen wir nun auch personell alles nach vorne, scheiterten aber ein ums andere Mal am guten Schlussmann des FCO. Beim letzten Freistoß war auch unser Torhüter Kilian mit vorne und hätte sich beinahe selbst zum Held machen können, als ihm das Leder vor die Füße fiel. Sein Schuss wurde jedoch geblockt und Markus‘ Nachschuss ging über das Gäste-Gehäuse. Diese spielten schnell heraus und trafen – wie beim Eishockey – quasi mit dem Schlusspfiff ins „empty net“ – 0:2, die Partie war entschieden.