Nach dem wichtigen Sieg am vergangenen Wochenende gegen einen direkten Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte stand uns heute mit der SpVgg Gülchsheim ein ganz anderer Gegner bevor. Schließlich belegen die Gülchsheimer mit 22 Punkten aus zehn Spielen Tabellenplatz vier und spielen damit definitiv eine Rolle im Kampf um die Aufstiegsplätze. Dass wir dennoch eine Chance haben zu punkten, zeigte schon das erste Saisonspiel, als wir uns mit personell stark gebeutelter Truppe nur 0:1 geschlagen geben mussten. Allerdings konnten wir auch heute nicht aus dem Vollen schöpfen. Der formstarke Oliver Hornig fiel krankheitsbedingt aus, Julian Ziegler musste aufgrund einer Verletzung das Aufwärmen abbrechen. Für die beiden starteten der Jetsetter Pascal Schmitt und Marco Ziegler.

Von Beginn an verhielten sich beide Mannschaften zunächst abwartend, ohne defensiv Risiken einzugehen. Unser Ziel war, durch aggressives Mittelfeldpressing den Ball zu gewinnen, um dann schnell umzuschalten. Gleichzeitig wollten wir hinten nicht zu hoch stehen, um nicht von den vielen langen Bällen der Gäste überrascht zu werden. Dieser Plan ging auch gut auf, so ließen wir keine nennenswerten Chancen zu. Auf der anderen Seite zeigten wir immer wieder mal gute Ansätze im Umschaltspiel, jedoch war der letzte Pass nicht von Erfolg gekrönt. Nach gut einer halben Stunde war es Marco, der tückisch mit seiner linken Kupfe abschloss und den Gülchsheimer Torwart zu einer starken Parade zwang. Ansonsten passierte nicht viel, was nicht heißen soll, dass das Spiel qualitativ schlecht war, nur stellten sich beide Mannschaften recht konsequent aufeinander ein. Wen die Gülchsheimer jedoch nicht auf der Rechnung hatten, war dieser eine Zuschauer, der unseren Rechtsverteidiger Jannik Burger kurz vor der Halbzeit in unnachahmlicher Art nach vorne brüllte, woraufhin dieser nach einem einfachen Doppelpass mit Benedikt Strohmer aus knapp 18 Metern mit einem Mix aus Schlenzer und Lupfer wunderschön in den rechten Winkel traf. Die Führung für uns, die zu diesem Zeitpunkt aufgrund unserer konzentrierten Leistung nicht ganz unverdient war.

In der zweiten Halbzeit wollten wir natürlich weiterhin hinten sicher stehen und die sich uns mit laufender Spielzeit immer mehr bietenden Räume zur Erhöhung der Führung nutzen. Nur schlichen sich bei uns vermehrt Unkonzentriertheiten in Form von Abspielfehlern ein, wodurch Gülchsheim immer öfter einfach an den Ball kam. Davon konnten die Gäste trotzdem nicht profitieren, zumindest nicht bis zu 62. Minute. Nach einem Freistoß auf den zweiten Pfosten war es Bastian Grill, der den Ball unglücklich ins eigene Tor beförderte. Doch statt die Köpfe hängenzulassen, schalteten wir wieder einen Gang hoch, um die erneute Führung zu erzielen. Diese Einstellung wurde auch nur zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer belohnt. Ein Steckpass in den Sechzehner wurde vom geplanten Empfänger Johannes Dorsch nicht erreicht, allerdings nur deshalb, weil dieser vorher regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß trat der gefoulte selbst und verwandelte souverän flach. Bis in die Schlussphase hinein hatten wir die Gülchsheimer Offensive weitestgehend im Griff, einzig Standards ließen den Blutdruck sowohl bei Spielern als auch Fans steigen. Gleichzeitig verpassten wir mit letzter Konsequenz das dritte Tor zu erzielen und damit den Sack zuzumachen. Folglich blieb es bis zum Schluss spannend, auch wenn nichts mehr passierte und wir die drei Punkte vor allem wegen der richtig starken Defensivleistung in Willanzheim behalten.

Dieser Sieg gibt uns natürlich ein sehr angenehmes Polster zu den hinteren Tabellenplätzen, was nicht heißt, dass wir mit einer weniger konzentrierten Leistung in die bis zur Winterpause noch ausstehenden Spiele gehen können. Vielmehr sollte unser Anspruch sein, eine solche Performance jeden Sonntag auf den Rasen zu bringen, auch etwa in einer Woche gegen Kirchheim.